Bund Naturschutz fordert den Erhalt der Schindlerwiese
Stadt soll keine zusätzlichen Parkplätze schaffen, sondern Bus und Bahnverkehr attraktiv gestalten
LINDAU (dik) - Auch der Bund Naturschutz lehnt eine Umwandlung der Schindlerwiese als vorübergehende Fläche für einen Parkplatz ab. Das gelte auch für die Wiesen neben der Realschule und beim Friedhof. Stattdessen sollte Lindau für die Gartenschau 2021 den Bus- und Bahnverkehr attraktiv machen.
Aus der Lindauer Zeitung haben BN-Kreisvorsitzender Erich Jörg und Geschäftsstellenleiterin Claudia Grießer erfahren, dass die Verwaltung sich auf der Schindlerwiese und auf anderen Grünflächen Parkplätze für die Gartenschau vorstellen kann. „Wir hatten geglaubt, dass die Schindlerwiese auf Dauer gesichert ist und keine Befürchtungen bestehen müssen, dass Überlegungen bestehen, die Schindlerwiese anderweitig zu nutzen“, schreiben Jörg und Grießer aufgeschreckt.
Sie verweisen auf den Stadtratsbeschluss vom Februar 2015, die Schindlerwiese auf Dauer als Grünfläche zu sichern. Die Räte bekundeten damals, dass sie die Weise baurechtlich neu einstufen wollten, denn im Bebauungsplan ist dort nach wie vor ein Parkplatz eingetragen. Die Umsetzung hatte die Verwaltung stets unter Verweis auf andere Vorhaben verschoben. Das sollte in Verbindung mit der Neuplanung des Karl-BeverPlatzes passieren.
Der Bund Naturschutz bezeichnet die Schindlerwiese nun als „das letzte grüne Auge vor den Toren der Insel“. Deshalb gebe es Proteste, wenn die Stadtplanung das Grün einem anderen Zweck opfern wolle. Der BN setze sich seit 1989 für den Erhalt der Schindlerwiese ein.
OB Gerhard Ecker selbst habe dem BN vor zwei Jahren auf eine Anfrage hin zugesichert, dass der Stadtratsbeschluss zum Erhalt der Schindlerwiese „für die Verwaltung bindend“ sei. Lob gibt es vom BN dafür, dass die Stadt die Wiese durch das Pflanzen von Bäumen und einen Bachlauf aufgewertet habe.
Der BN weist zudem auf den Widerspruch hin, wenn die Stadt mit der Gartenschau mehr Grün auf der Insel schaffen will, dafür aber in unmittelbarer Nähe ein stadtbildprägendes Grün „unter Asphalt legen“wolle. Dass der Parkplatz nur zeitweise geplant sei, sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll: „Auf Jahrzehnte wird der so behandelte Boden seine ökologische Wertigkeit nicht wieder erlangen.“Aus ähnlichen Gründen wendet sich der BN auch gegen mögliche Parkplätze auf der Wiese neben der Realschule und auf der Wiese zwischen Friedhof und dem früheren Tannergebäude.
Stattdessen sollte die Stadt überlegen, den öffentlichen Nahverkehr so zu stärken, damit Besucher nicht mit dem eigenen Auto anreisen. Das für die Parkplätze geplante Geld sollte man für vergünstigte ÖPNV-Fahrkarten ausgeben. Der BN appelliert deshalb, dass OB, Stadtrat und Verwaltung den Überlegungen zur Umnutzung wichtiger Grünflächen in Parkplätze für die Landesgartenschau eine deutliche Absage“erteilen.