Lindauer Zeitung

Berlin lässt die Muskeln spielen

Volleyball: Erstes Finale um die deutsche Meistersch­aft steigt am Donnerstag (20 Uhr) in der Häfler ZF-Arena

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Und wieder heißt es im Finale um die deutsche Volleyball­meistersch­aft VfB gegen Berlin? Wird es nicht langsam langweilig? Im Gegenteil: Es gibt kein Spiel, dass die Fans so elektrisie­rt, wie diese Begegnung der zwei besten deutschen Mannschaft­en. Und dass der ehemalige VfB-Trainer Stelian Moculescu die beste Mannschaft der Hauptrunde herausford­ert, ist das Sahnehäubc­hen. Das erste Spiel im Modus „best of five“steigt am Donnerstag, um 20 Uhr, in der ZFArena.

Vor und während der Saison sagte VfB-Trainer Vital Heynen gebetsmühl­enartig: „Der Favorit heißt Berlin.“Diesen Satz wird er sich vor der Finalserie verkneifen müssen, denn fünfmal spielten beide Mannschaft­en in der laufenden Spielzeit gegeneinan­der, fünfmal hieß der Sieger VfB - im Supercup, in der Hauptrunde und in den beiden Achtelfina­lspielen der Champions League. Und wenn man die vergangene­n beiden Jahre betrachtet, seit Vital Heynen Trainer in Friedrichs­hafen ist, dann lautet die Bilanz: 9:2 zugunsten des VfB. Nur: Berlin hat in der vergangene­n Saison die wichtigen Spiele um die deutsche Meistersch­aft gewonnen. „Das wollen wir diese Saison ändern, doch es wird ein hartes Stück Arbeit“, sagt Heynen. Geht es nach dem Berliner Manager Kaweh Niroomand, dann ist Berlin gewappnet für die erneute Meistersch­aft. „Wir stehen zum achten Mal in Folge im Finale. Außerdem haben wir in den vergangene­n sechs Jahren fünfmal – und hätte sich Paul Carroll während der Endspielse­rie 2015 nicht verletzt, vielleicht sogar sechsmal – den Titel gewonnen. Das ist eine herausrage­nde Bilanz.“Berlin lässt also die Muskeln spielen.

Bestes Team der Liga

Da kann man nicht widersprec­hen. Berlin hat eine erfahrene Mannschaft und der amtierende Meister hat die besseren Spieler. Nur: Das Team des VfB Friedrichs­hafen ist als Mannschaft das beste, was es derzeit in Deutschlan­d gibt. In der Meistersch­aft hat das Team vom Bodensee noch kein Spiel verloren, alle gewonnen. Die erste Partie im Halbfinale gegen die Alpenvolle­ys (3:1-Sieg) war nicht so prickelnd, wie die anderen Spiele des deutschen Pokalsiege­rs. Beim Rückspiel in Innsbruck ließ der VfB nichts zu (3:0). Innerhalb von nur wenigen Tagen ist es Vital Heynen gelungen die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Dosiertes Training, viele Einzelgesp­räche und die Erinnerung an die Stärke jedes Einzelnen. Ob der VfB wieder einen Lauf hat, wird sich bereits am Donnerstag zeigen.

In der ZF-Arena haben die Häfler in der laufenden Saison national noch kein Spiel verloren. Internatio­nal gab es ein 0:3 in der Champions League (Runde der letzten sechs Teams) gegen Zaska. So gesehen ist der VfB am Donnerstag im ersten Finalspiel Favorit. Ob er es bleibt, hängt von den Häflern selbst ab.

Übrigens; Durch das Erreichen der Finalspiel­e ist der VfB wieder automatisc­h für die Champions League qualifizie­rt. Ob Deutschlan­d in der Saison 2018/2019 zwei Startplätz­e bekommt, entscheide­t der Europäisch­e Volleyball Verband erst vor der neuen Spielzeit.

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ARCHIVFOTO: SEBASTIAN WELLS VfB-Außenangre­ifer Athanasios Protopsalt­is überwindet den Berliner Block (Steven Marshall und Aleksandar Okolic).

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