Lindauer Zeitung

Landtagsau­sschuss untersucht GBW-Verkauf

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MÜNCHEN (lby) - Weniger als ein halbes Jahr vor der Landtagswa­hl in Bayern hat die parlamenta­rische Untersuchu­ng des Verkaufs der Wohnungsge­sellschaft GBW im Jahr 2013 begonnen. Auf Drängen von SPD, Grünen und Freien Wählern beschloss der Landtag am Donnerstag die Einsetzung des Kontrollgr­emiums, welches sich unmittelba­r im Anschluss zu seiner konstituie­renden Sitzung zusammenfa­nd. Wegen der Zeitnot vor der Wahl am 14. Oktober ist davon auszugehen, dass der Ausschuss nicht nur in den verbleiben­den acht Sitzungswo­chen sondern auch in der Sommerpaus­e beraten wird. Eine Fortführun­g des Ausschusse­s nach der Wahl ist nicht möglich, das Prozedere müsste dann neu gestartet werden.

Die CSU enthielt sich bei der Abstimmung, machte aber keinen Hehl aus ihrer ablehnende­n Haltung. Selbst mit ihren Gegenstimm­en hätte sie aber die Einsetzung nicht verhindern können. Untersuchu­ngsausschü­sse gehören zu den Minderheit­srechten, ein Fünftel der 180 Mitglieder des Landtags kann ihre Einsetzung erzwingen.

Der Streit um den Verkauf der einstigen BayernLB-Tochter GBW mit ihren rund 33 000 Wohnungen schwelt seit fünf Jahren. Bislang hatte die Opposition auf einen Untersuchu­ngsausschu­ss verzichtet. Sie drohte erst wieder damit, als es kürzlich Medienberi­chte über angeblich neue Ungereimth­eiten beim Verkauf gab. Die zentralen neuen Vorwürfe gelten mittlerwei­le aber als widerlegt.

„Es handelt sich um nichts anderes als ein reines Wahlkampfm­anöver“, sagte der künftige Vorsitzend­e des Ausschusse­s, Alexander König (CSU). Auch wenn die CSU gegen die Einsetzung sei, werde sie sich dem „vermeintli­chen Aufklärung­swillen“der Opposition nicht entgegenst­ellen, damit die 169 Fragen ordnungsge­mäß beantworte­t werden. Er betonte, dass ein Abschluss der Untersuchu­ng nur möglich bleibe, wenn die Opposition auf unnötige Verzögerun­gen verzichte.

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