Alle müssen sich bewegen
Ein Ruhmesblatt ist es wahrlich nicht, dass es so kurz vor Beginn der Bauarbeiten auf der Hinteren Insel noch nicht mal einen richtigen Vorschlag gibt für einen Ersatzparkplatz. Denn dass der nötig ist, sieht jeder, der mit offenen Augen durch die Stadt läuft. Daran lässt auch das Parkkonzept keinen Zweifel, auch wenn die Bunten dies nicht wahrhaben wollen. Dabei sind diese Parkplätze nicht für die Gartenschau nötig, sondern grundsätzlich für die Funktionsfähigkeit dieser Stadt. Andererseits ist der Plan bestechend, dass ein Investor direkt vor der Insel ein Hotel mitsamt Tiefgarage baut. Und auch am Reutiner Bahnhof sollten Gäste künftig sinnvollerweise ihr Auto abstellen und mit dem Zug weiter auf die Insel fahren.
Leider wird beides nicht so schnell fertig, wie Lindau den Ersatz braucht. Deshalb sollten Stadträte, Insulaner und Bürger nicht mehr aneinander vorbei und gegeneinander reden und arbeiten, sondern miteinander Lösungen suchen, die sich Lindau leisten kann und die keine Zukunft verbauen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Stadt die Gartenschau tatsächlich noch absagen muss. Und das bedeutet, dass es den Seeparkplatz in 50 Jahren noch gibt. Denn es glaubt doch niemand, dass Stadtrat und Verwaltung dort nur das Geringste ändern, wenn sie keinen Zeitdruck haben. Wer also ein Desaster wie bei der Luitpoldkaserne verhindern will, der bewegt sich und arbeitet an einer Kompromisslösung mit, auch wenn das Aufeinanderzugehen nicht die Stärke der Lindauer ist.