Online-Portal vermittelt Familien in Erding stressfrei Kita-Plätze
Bangen um einen Kinderbetreuungsplatz – das gibt es in Erding nicht. Die Stadt nord-östlich von München hat als erste bayerische Kommune im Herbst 2014 das Online-Portal „Little Bird“eingeführt, das inzwischen deutschlandweit über 100 Städte und Gemeinden für die Vermittlung von Kinderbetreuung nutzen. Das Programm organisiert Angebot und Nachfrage, erleichtert Kindertagesstätten und Stadtverwaltung die Arbeit und erspart den Familien Zeit und Stress. „Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt der Erdinger Pressesprecher Christian Wanninger. Eltern geben im Programm Name und Alter ihres Kindes ein sowie den Betreuungsbeginn. Das Portal gibt ihnen dann eine Übersicht über Kitas, die zum Wunschtermin einen freien Platz haben. Die Eltern dürfen bis zu drei Favoriten aus Krippen oder Kindergärten auswählen. Die übrige Arbeit erledigt sozusagen der Computer: Das Portal informiert die Kita-Träger über die Anfragen. Die melden sich bei den Eltern und bieten einen Platz an. Nach der Zusage der Familie ist der Platz verbindlich gebucht. „Wir wollten damals in erster Linie den ganzen Verwaltungsaufwand vereinfachen“, blickt Wanninger zurück. Denn der Abgleich der Bewerbungen habe viel Arbeit gemacht. Zumal auch Erdinger Eltern ihren Nachwuchs oft bei mehreren Häusern gleichzeitig angemeldet hatten. Um solche Mehrfachmeldungen muss sich in Erding heute niemand mehr kümmern: Haben Eltern für einen Platz zugesagt, so wird dieser nicht nur sofort vom Portal als „belegt“notiert. Es werden dann auch alle Mehrfachmeldungen dieser Familie gelöscht. Absagen gibt es in Erding so gut wie nie. Das allerdings auch vor dem Hintergrund, dass die Träger in der gut 38 000 Einwohner zählenden Stadt laut Pressesprecher zum Stichtag 1. Januar 273 Krippen- und 1221 Kindergartenplätze haben. Dort werden derzeit 257 Ein- bis Dreijährige und 1123 Kindergartenkinder betreut: „Es ist eine politische Vorgabe unseres Stadtrats, dass wir immer genügend Plätze und eine stille Reserve für zuziehende junge Familien haben“, betont Wanninger im Gespräch mit der LZ.