Lindauer Zeitung

Grün-Schwarz in Bedrängnis

Spekulatio­nen um Bruch der Koalition in Stuttgart

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STUTTGART (tja) - Die Opposition­sfraktione­n SPD und FDP wittern ihre Chance in der aktuellen Krise der grün-schwarzen Landesregi­erung. Der liberale Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke sagte am Freitag: „Sollte die grün-schwarze Koalition zerbrechen, so stünde die FDP bereit, über eine Regierungs­beteiligun­g zu verhandeln.“Sein SPDAmtskol­lege Andreas Stoch äußerte sich ähnlich: „Es wäre besser, wenn diese Regierung möglichst schnell durch eine funktionie­rende Regierung abgelöst wird.“Ob es zu Neuwahlen oder einem Dreierbünd­nis komme, hänge davon ab, was das Beste für das Land sei.

Eine Mehrheit abseits der derzeitige­n Regierung hätten nur Dreierbünd­nisse, weil die AfD als Koalitions­partner für die übrigen Parteien ausscheide­t. Vertreter von Grünen und CDU betonten jedoch am Freitag, man halte trotz der Krise an Grün-Schwarz fest.

MÜNCHEN (lby) - Sechs Wochen nach der Wahl von Markus Söder zum bayerische­n Ministerpr­äsidenten legt die CSU in einer Umfrage weiter zu. Wäre am Sonntag Landtagswa­hl, kämen die Christsozi­alen nach Angaben des Hamburger Umfrage-Instituts GMS im Auftrag von „17:30 SAT.1 Bayern“auf 44 Prozent. Damit klettert die Partei um einen Prozentpun­kt im Vergleich zum März nach oben, liegt aber weiterhin deutlich hinter ihrem Ergebnis von 2013 (47,7 Prozent) und damit deutlich entfernt von der Verteidigu­ng der absoluten Mehrheit.

Den Angaben der Demoskopen zufolge würden sechs Parteien den Einzug in den Landtag schaffen: Die SPD mit 14 Prozent als zweitstärk­ste Kraft (2013: 20,6 Prozent), gefolgt von der AfD mit zwölf Prozent (2013: -) und den Grünen mit elf Prozent (2013: 8,6 Prozent). Die Freien Wähler (2013: neun Prozent) würden bei sechs Prozent landen, auch der FDP würde mit fünf Prozent knapp der Wiedereinz­ug ins Maximilian­eum gelingen. Die Linke würde dagegen wie bereits 2013 mit drei Prozent (2013: 2,1 Prozent) scheitern.

Mit Söders Regierungs­arbeit sind der Umfrage zufolge 52 Prozent der Menschen in Bayern zufrieden, nur 38 Prozent sehen in ihm keinen guten Ministerpr­äsidenten. Ein halbes Jahr vor der Landtagswa­hl kann Söder insbesonde­re in seiner eigenen Partei auf einen großen Rückhalt bauen – 75 Prozent sehen in ihm einen guten Regierungs­chef. Unter den SPDAnhänge­rn sind es nur 35 Prozent, bei AfD-Anhängern 38 Prozent.

Die gesamte Staatsregi­erung wird sogar noch etwas besser bewertet: 59 Prozent sind mit der Arbeit zufrieden, 36 Prozent sind es nicht.

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FOTO: DPA Markus Söder

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