Saisonbeginn lässt Arbeitslosenquote sinken
Noch gut 1000 Menschen ohne feste Stelle
LINDAU (ee) - Einmal mehr „sehr zufrieden“ist die Leiterin der Lindauer Arbeitsagentur, Susanne Müller-Koberstein, mit der Monatsbilanz: Die Zahl der Arbeitslosen ist im April auf 1009 zurückgegangen, die Quote beträgt jetzt noch 2,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie zu dieser Jahreszeit noch bei 2,5 Prozent. Allerdings sinkt inzwischen auch die Zahl der freien Stellen: Ende April waren noch 1330 der Agentur gemeldet.
Immerhin erreicht der Landkreis Lindau rechnerisch damit Vollbeschäftigung. Was die Agenturleiterin zuversichtlich stimmt: „Freie Arbeitsplätze gibt es bei uns querbeet durch alle Branchen.“Dazu zählen Pflege, Bau und Landschaftspflege, Hotels und Gaststätten, aber auch die Personalchefs der großen Unternehmen im Kreis suchen kontinuierlich neue Mitarbeiter.
Was beim Blick auf die Bilanz auffällt: Es gibt in den Firmen eine sehr große Fluktuation. Seit Anfang Januar haben die Mitarbeiter der Arbeitsagentur 1730 Arbeitslosmeldungen aufnehmen müssen. „Vielfach haben die Menschen nur temporäre, befristete Jobs“, erlebt Müller-Koberstein immer wieder. Vor dem Hintergrund der vielen unbesetzten Stellen dauere es durchschnittlich nur 88 Tage, bis ein neuer Arbeitsvertrag unterschrieben sei, schildert die Arbeitsmarktfachfrau. Doch sie fügt ein Aber an: Junge Menschen haben oft schon nach fünf, sechs Wochen einen neuen Arbeitsplatz – während es bei Älteren Monate oder auch Jahre dauern kann, bis sie ins Berufsleben zurückkehren können. Die 239 Agenturkunden, die 55 Jahre und älter sind, bräuchten da sehr viel individuelle Betreuung ihrer Vermittler.
Trotz aller Unwägbarkeiten gibt sich Müller-Koberstein aber optimistisch: Sie hofft, dass Ende Mai deutlich weniger als 1000 Kreisbewohner ohne Arbeit sind, die Erwerbslosenquote also weiter sinkt.