Zusätzliche Züge werden in Stoßzeiten eingesetzt
Situation auf der Bodenseegürtelbahn soll entzerrt werden – Nächstes Jahr kommen neue Züge
BODENSEEKREIS - Die Situation auf der Bodenseegürtelbahn soll besser werden. Zum einen soll das durch zusätzliche Züge geschehen, die zu Stoßzeiten auf bestimmten Streckenabschnitten fahren. Zum anderen sollen im kommenden Jahr neue Züge angeschafft werden, die mehr Platz für Fahrgäste und Fahrräder bieten. Hintergrund ist, dass sich im vergangenen Jahr die Probleme gehäuft hatten. Kunden hatten sich über überfüllte Züge, Ausfälle und Verspätungen beschwert.
Bei einem Presstermin stellten der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Hahn, Uwe Lahl, Amtschef des Verkehrsministeriums in Stuttgart, und Martin Selig, Regionalleiter Produktion und Technik bei DB Regio, die Veränderungen vor. Der Grundtakt zwischen Lindau und Radolfzell wurde nicht erhöht. Vielmehr werden zusätzlichen Züge zu Stoßzeiten eingesetzt, wenn auf der Strecke mit mehr Fahrgästen gerechnet wird. Die Züge ergänzen den Takt, indem sie zwischen den eigentlichen Abfahrtszeiten fahren. Sie sind auch nicht auf der ganzen Strecke unterwegs, sondern entlasten die Linie nur auf bestimmten Abschnitten, etwa zwischen Friedrichshafen und Markdorf.
Die zusätzlichen Züge sind bereits unterwegs und die Bahn stellte bereits erste positive Auswirkungen fest. „Wir sind jetzt stabil auf der Bodenseegürtelbahn“, sagt Martin Selig von DB Regio. Seinen Angaben zufolge kommen 94 Prozent der Züge bis zu fünf Minuten verspätet ans Ziel. „Die Bodenseegürtelbahn liegt mittlerweile über dem Landesdurchschnitt, was die Pünktlichkeit anbelangt“, sagt er. Im Winter habe es noch Probleme mit der Behängung der Züge gegeben. Das heißt, teilweise war selbst dann nur ein Triebwagen unterwegs, wenn zwei eingeplant waren. Grund dafür waren Wartungsarbeiten, zu denen die Züge in der Werkstatt waren. Doch auch dieses Problem sei inzwischen nahezu behoben, sagt Selig: „99 Prozent der Züge fahren so, wie es im Fahrplan vorgesehen und bestellt ist.“
In der zweiten Stufe werden die Kapazitäten auf der Bodenseegürtelbahn in einem Jahr mit fünf neuen Zügen erhöht. Die Dieselloks fahren ab Mai 2019 zwischen Friedrichshafen
und Radolfzell. Sie verfügen über mehr Sitzplätze und haben auch mehr Kapazitäten für die Fahrradmitnahme als bisher. „Im Sommer ist das auch für den Tourismus ein Vorteil“, sagt Uwe Lahn, Amtschef des Verkehrsministeriums.