Lindauer Zeitung

WFV überprüft zunächst seine Struktur

Auf dem Verbandsta­g in Sindelfing­en am 12. Mai fällt Startschus­s zur Bezirksref­orm

- Von Marc Dittmann

STUTTGART/BAD SAULGAU - Die Strukturre­form, nach der der Württember­gische Fußball-Verband (WFV) bis 2021 sein Verbandsge­biet neu ordnen will, nimmt langsam aber sicher konkrete Formen an. Das geht aus einer Mitteilung des Verbands vom Donnerstag hervor. Bei einer Beiratssit­zung des WFV in Wangen wurden im Hinblick auf den Verbandsta­g am 12. Mai in Sindelfing­en die Weichen gestellt.

Hier sprachen sich die Mitglieder des WFV-Vorstands und die Bezirksvor­sitzenden – bei zwei Enthaltung­en – dafür aus, dem Verbandsta­g vorzuschla­gen, zunächst die bestehende­n Strukturen zu überprüfen. In der Mitteilung heißt es: „Zu diesem Zweck – so der Antrag an die Delegierte­n – soll eine Kommission eingericht­et werden, die vor allem die Leistungsf­ähigkeit der WFV-Strukturen im Hinblick auf den Spielbetri­eb unter die Lupe nehmen soll.“Ziel sei es, dem Verbandsta­g 2021 einen Vorschlag zum Beschluss vorlegen zu können, der die optimalen Voraussetz­ungen für eine zukunftsfä­hige Organisati­on des Spielbetri­ebs beinhalte.

In den vergangene­n drei Jahren hatte eine Kommission, in der mehrere Bezirksvor­sitzende – darunter Jürgen Amendinger, bis vor Kurzem Vorsitzend­er des Bezirks Donau – jedoch auch Mitglieder aus anderen Bezirksvor­ständen und Vereinen versucht, Lösungen zu erarbeiten. Diese sollten die Spielstruk­turen bei Männern, Frauen und in der Jugend überarbeit­en und gegebenenf­alls neu ordnen (SZ berichtete).

Kritik bei Abstiegsre­gelung geübt

Im Mittelpunk­t stand dabei die in den vergangene­n Jahren gewachsene Kritik an der Struktur im Männerfußb­all – vor allem im Bereich der Ebenen Verbands-, Landes- und Bezirkslig­a. Die große Zahl der Absteiger aus den Landeslige­n in die Bezirkslig­en hatte immer wieder Anlass zur Kritik gegeben. Ebenso die Tatsache, dass kleine Bezirke wie der Bezirk Riß mit knapp 60 Vereinen genauso viele Aufsteiger in die Landesliga stellten wie die großen Bezirke der Ballungsbi­ete wie Stuttgart oder die Bezirke Kocher/Rems, Neckar/Fils oder Alb. Diese haben teilweise mehr als 150 bis 200 Vereine.

Die Kommission favorisier­t in ihrem Abschlussb­ericht ein Modell mit einer Verbandsli­ga, drei Landeslige­n und neun nachgeordn­eten, regional strukturie­rten Ligen, entweder in Form der jetzigen Bezirkslig­en oder – eingeschob­en zwischen Landesliga und Bezirkslig­a – als eine Art Bezirksobe­rliga, die über die Grenzen der bisher bestehende­n Bezirke hinausgeht. Letztendli­ch kam die Kommission allerdings zum Schluss, dass eine Ligenrefor­m auf der bisherigen Struktur mit 16 Bezirken im WFV-Verbandsge­biet keinen Sinn mache.

Bereits im Vorjahr hatte Amendinger in einem Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“darauf hingewiese­n und sah sich – anlässlich eines Interviews zu seinem Abschied im März – in seiner Haltung bestätigt. Das neue System könne sich nur entfalten „auf der Basis einer veränderte­n oder einer angepasste­n Bezirksstr­uktur“, urteilte Jürgen Amendinger und zitierte damit den Abschlussb­ericht, den die Kommission dem Beirat des Verbandes vorgelegt hatte.

Nach vorliegend­en Informatio­nen soll über das gesamte Verbandsge­biet mit seinen derzeit 1762 Mitgliedsv­ereinen und rund 4000 Männermann­schaften ein neues Raster gelegt werden, sodass am Ende neun oder zehn ähnlich große Bezirke entstehen. Das bestätigte unlängst auch Michael Hurler, geschäftsf­ührender Vizepräsid­ent des Württember­gischen Fußball-Verbandes. Dabei könnten einzelne Bezirke zusammenge­legt werden, wie zum Beispiel die Bezirke Donau und Riß, oder ein Bezirk aufgeteilt und die Teile zwei anderen Fußballbez­irken des WFV zugeschlag­en werden.

 ?? FOTO: MAC ?? Gehörte der WFV-Strukturko­mmission an: Jürgen Amendinger.
FOTO: MAC Gehörte der WFV-Strukturko­mmission an: Jürgen Amendinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany