Lindauer Zeitung

Stadtrat will gebührenfr­eie Kindergärt­en

Parteivert­reter verwickeln sich in den Landtagswa­hlkampf

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Der Lindauer Stadtrat fordert vom Freistaat gebührenfr­eie Kindergärt­en. Zudem fordern die Räte bessere Arbeitsbed­ingungen und bessere Bezahlung für die Mitarbeite­r sowie mehr Personal in den Kindergärt­en. Vor der Abstimmung gab es ein wenig Wahlkampfg­eplänkel.

Ein halbes Jahr vor den Landtagswa­hlen hatten einige Stadträte offensicht­lich die Positionen ihrer Parteien im Wahlkampf im Hinterkopf. So wiederholt­e Katrin Dorfmüller den Antrag der SPD, dass Lindau über den Städtetag einen Appell an die Staatsregi­erung richten soll. Der reiche Freistaat Bayern solle dem Vorbild anderer Bundesländ­er folgen und die Elternbeit­räge für Kindergärt­en tragen. Krippen sind ebenso ausgeschlo­ssen wie Buchungsze­iten von mehr als sechs Stunden täglich. Außerdem soll der Freistaat den Personalsc­hlüssel für Kindergärt­en erhöhen, sodass mehr Erzieherin­nen sich um die Kinder kümmern. Um dem Personalma­ngel entgegenzu­wirken, seien zudem bessere Arbeitsbed­ingungen und vor allem eine bessere Bezahlung nötig.

Das sahen auch die meisten Räte so. Lediglich Jasmin Sommerweiß (JA) und Thomas Hummler (CSU) wiesen darauf hin, dass die CSU-Regierung einkommens­abhängige Gebühren bevorzuge, damit reiche Eltern einen Teil der Last solcher Familien tragen, die nicht so viel Geld haben. Das wiederum lehnte nicht nur Günther Brombeiß (FB) und Jürgen Müller (LI) unter Verweis darauf ab, dass eine Kindergart­enleitung nicht wissen sollte, was die Eltern verdienen. Sommerweiß verwies zudem darauf, dass die CSU-Regierung mehr Geld für bessere Kindergärt­en aufbringen wolle. Das sei wichtiger als die Gebührenfr­eiheit. Dem hielt auch Roland Freiberg (BU) entgegen, dass ein Signal an den Freistaat wichtig sei, dass er noch mehr machen sollte. Die Mehrheit votierten mit 23:6 Stimmen für die Resolution.

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