Stadtrat will gebührenfreie Kindergärten
Parteivertreter verwickeln sich in den Landtagswahlkampf
LINDAU - Der Lindauer Stadtrat fordert vom Freistaat gebührenfreie Kindergärten. Zudem fordern die Räte bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung für die Mitarbeiter sowie mehr Personal in den Kindergärten. Vor der Abstimmung gab es ein wenig Wahlkampfgeplänkel.
Ein halbes Jahr vor den Landtagswahlen hatten einige Stadträte offensichtlich die Positionen ihrer Parteien im Wahlkampf im Hinterkopf. So wiederholte Katrin Dorfmüller den Antrag der SPD, dass Lindau über den Städtetag einen Appell an die Staatsregierung richten soll. Der reiche Freistaat Bayern solle dem Vorbild anderer Bundesländer folgen und die Elternbeiträge für Kindergärten tragen. Krippen sind ebenso ausgeschlossen wie Buchungszeiten von mehr als sechs Stunden täglich. Außerdem soll der Freistaat den Personalschlüssel für Kindergärten erhöhen, sodass mehr Erzieherinnen sich um die Kinder kümmern. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, seien zudem bessere Arbeitsbedingungen und vor allem eine bessere Bezahlung nötig.
Das sahen auch die meisten Räte so. Lediglich Jasmin Sommerweiß (JA) und Thomas Hummler (CSU) wiesen darauf hin, dass die CSU-Regierung einkommensabhängige Gebühren bevorzuge, damit reiche Eltern einen Teil der Last solcher Familien tragen, die nicht so viel Geld haben. Das wiederum lehnte nicht nur Günther Brombeiß (FB) und Jürgen Müller (LI) unter Verweis darauf ab, dass eine Kindergartenleitung nicht wissen sollte, was die Eltern verdienen. Sommerweiß verwies zudem darauf, dass die CSU-Regierung mehr Geld für bessere Kindergärten aufbringen wolle. Das sei wichtiger als die Gebührenfreiheit. Dem hielt auch Roland Freiberg (BU) entgegen, dass ein Signal an den Freistaat wichtig sei, dass er noch mehr machen sollte. Die Mehrheit votierten mit 23:6 Stimmen für die Resolution.