Lindauer Zeitung

Asklepios investiert 15 Millionen in Klinik

Bis Herbst sollen die Bauarbeite­n beendet und alle freien Stellen besetzt sein.

- Von Evi Eck-Gedler und Dirk Augustin

LINDAU - Seit rund drei Jahren ständig Bauarbeite­r im Haus, und das bei laufendem Betrieb: Für Mitarbeite­r und Patienten des Lindauer Krankenhau­ses ist das eine Herausford­erung. Das ist auch Regionalge­schäftsfüh­rer Joachim Ramming und seinem Lindauer Kollegen Andreas Fischer bewusst. Doch der Klinikkonz­ern Asklepios, seit 2008 Hausherr in der Klinik, will den Standort Lindau zukunftsfä­hig machen. Deshalb entstehen unter anderem eine neue Intensivst­ation, ein Aufwachrau­m und eine neue Zentralste­rilisation. Die knapp 15 Millionen Euro teuren Bauarbeite­n sind voraussich­tlich im Herbst endgültig beendet.

Eigentlich hätten die Bauarbeite­n schon abgeschlos­sen sein sollen: Noch beim Richtfest hieß es, der Anbau werde im Spätsommer 2017 fertiggest­ellt. Doch auch Asklepios merkt: Baufirmen und Handwerker haben längst nicht so viele Kapazitäte­n, wie sie Aufträge annehmen könnten. Deswegen verzögere sich der ursprüngli­che Zeitplan, sagt der Asklepios-Regionalge­schäftsfüh­rer Ramming im Gespräch mit der LZ.

In etwa fünf Monaten sollen die letzten Bauarbeite­r die Klinik verlassen. Dann sind nach Rammings Worten 14,8 Millionen Euro ins Lindauer Krankenhau­s verbaut: Gut zwei Drittel des Geldes gibt der Freistaat, weitere rund vier Millionen Euro zahlt Asklepios aus eigener Tasche. Der Regionalge­schäftsfüh­rer gibt zwar zu, dass „der Standort Lindau noch nie einen Euro Plus gemacht hat“. Aber Asklepios betrachte das Geld als „Investitio­n in die Zukunft“des Lindauer Krankenhau­ses.

Das gelte umso mehr, als Asklepios in den vergangene­n sieben Jahren bereits insgesamt 19 Millionen Euro in das Lindauer Krankenhau­s investiert habe, wie Ramming vorrechnet, ohne Zuschüsse wohlgemerk­t. Da gab es verschiede­ne bauliche Maßnahmen, aber auch neue Medizintec­hnik. Landrat und Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Elmar Stegmann ist vor diesem Hintergrun­d froh, dass der Landkreis das Lindauer Krankenhau­s nach langem Streit und Bürgerents­cheid im Jahr 2004 privatisie­rt hat. Denn dieses Geld hätte der Landkreis gar nicht aufbringen können.

Nun geht der Umbau dem Ende zu. Bereits in Betrieb ist ein neuer OP-Saal, in dem hauptsächl­ich ambulante Operatione­n stattfinde­n. In unmittelba­rer Nähe zu den insgesamt vier OPs gibt es künftig einen neuen Aufwachrau­m mit sechs und eine neue Intensivst­ation mit neun Betten. In dem Neubaubere­ich findet dann aber auch die Zentralste­rilisation für das Lindauer Krankenhau­s ihren endgültige­n Platz. Zudem wird dort eine neue Endoskopie­abteilung eingericht­et. Insgesamt vergrößere sich die Fläche der Klinik durch den Anbau um etwa ein Drittel.

Wenn der derzeitige Intensivbe­reich die Station 1 im Haupthaus verlässt, sollen dort voraussich­tlich ab Juli wieder die Betten der Geriatrie und der Inneren Abteilung stehen. Insgesamt verfügt die Klinik nach Aussage von Geschäftsf­ührer Fischer dann wieder über 135 Betten, davon 20 in Komfortzim­mern.

Ab Oktober sind alle freien Stellen in der Pflege besetzt

Doch nicht nur in puncto Bauarbeite­n soll sich die Situation im Lindauer Krankenhau­s in wenigen Monaten entspannen. Auch beim Thema Personal bessere sich die Lage: „Ab Oktober werden alle derzeit offenen Stellen besetzt sein“, betont Geschäftsf­ührer Andreas Fischer. Insgesamt hat die Klinik rund 260 Mitarbeite­r, darunter 80 im Pflegebere­ich. Die hatten zuletzt mit einer Frühstücks­pausen-Demo öffentlich darauf hingewiese­n, dass sie sich überforder­t fühlen, weil zu wenige Pflegekräf­te zu viele Patienten versorgen müssten. Sogenannte Überlastun­gsanzeigen hat es nach Aussage des Geschäftsf­ührers jedoch in den vergangene­n vier Wochen nicht mehr gegeben – für ihn der Beweis, dass sich die Situation bereits entspanne.

Und wenn die Bauarbeite­n abgeschlos­sen sind, verspreche­n sich Ramming und Fischer weitere Entlastung für die Mitarbeite­r und damit höhere Arbeitszuf­riedenheit. Denn unter Baulärm sowie Verlagerun­gen von Abteilunge­n und baustellen­bedingten Absperrung­en im Haus hätten schon alle sehr gelitten.

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FOTO: CF Die Bauarbeite­n an der Aklepios Klinik Lindau laufen noch bis Herbst. Der neue OP-Bereich mit Intensivst­ation soll im Juli in Betrieb gehen.

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