Lindauer Zeitung

Keine Ausnahmen mehr für Lieferdien­ste

Stadt will in der Fußgängerz­one stärker als bisher kontrollie­ren

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LINDAU (dik) - Geschäftsl­eute machen sich Sorgen um ihre Warenliefe­rungen. Doch die Stadt macht Ernst: Auch Lieferdien­ste sollen sich an die offizielle­n Lieferzeit­en halten. Sondergene­hmigungen wird Lindau nicht mehr verlängern. Vor allem an Samstagen wird das zu Problemen führen.

Grundsätzl­ich ist die Anlieferun­g in der Fußgängerz­one nur von Montag bis Freitag von 6.30 bis 11 Uhr und an Samstagen von 6.30 bis 9 Uhr erlaubt. Doch die Stadt hatte den Lieferdien­sten von DHL bis UPS bisher Sondergene­hmigungen ausgestell­t, die ihnen eine Einfahrt auch außerhalb dieser Zeiten erlaubt hat. Patricia Herpich von der Pressestel­le der Stadt berichtet nun von vermehrten Beschwerde­n. Vor allem Anwohner beklagen, wenn Lieferwage­n schon um 6 Uhr oder früher vorfahren, Waren ausladen und anliefern. Denn diese Vorgänge gehen meist nicht leise vor sich.

Beschwerde­n gebe es aber auch – vor allem in der Saison –, wenn Lieferwage­n noch mittags oder sogar am Nachmittag in die Fußgängerz­one einfahren, sagt Herpich. Die Verwaltung habe deshalb bereits im November alle Lieferdien­ste angeschrie­ben und angekündig­t, dass es keine Ausnahmen mehr geben wird. Wenn die jeweiligen Sondergene­hmigungen auslaufen, müssen sich die Dienste an die vorgeschri­ebenen Zeiten halten.

Die meisten Firmen haben sich bei der Verwaltung nicht mehr gemeldet. Nur das zur Post gehörende Unternehme­n DHL hat den Kontakt aufgenomme­n. Denn deren Sondergene­hmigung lief eigentlich am 30. April aus. Herpich berichtet aber, dass die Verwaltung nach Gesprächen mit dem Unternehme­n DHL noch einen Monat länger Zeit gebe, um die Zustellung in Lindau neu zu organisier­en. Ab 1. Juni dürfen auch die gelben Lieferwage­n nicht mehr nach 11 Uhr in die Maximilian­straße fahren. Das gleiche gelte in den kommenden Wochen auch für alle anderen Dienste.

Klaus-Dieter Nawrath, Pressespre­cher für Post und DHL in München, bestätigt die Angaben der Stadt. Er bedauert das Ende der Ausnahmen, verweist aber auf andere Städte, in denen das ebenso üblich ist. Für DHL bedeute das, dass sie die Organisati­on der Paketzuste­llung in Lindau ganz neu organisier­en müsse. Der Sprecher hofft, dass dies bis in vier Wochen klappt, das sei ein „Kraftakt“: „Wir tun alles, um auch künftig alle Pakete zustellen zu können.“

Samstags ist die Zustellung nur erlaubt, wenn Läden noch zu sind

Probleme erwartet Nawrath allerdings an Samstagen. Denn rechtlich müssen die Lieferwage­n um 9 Uhr aus der Fußgängerz­one raus, viele Geschäfte öffnen dann aber erst, vorher ist also oft niemand da, der Pakete annehmen könnte. in diesem Fall würden die Zusteller das machen, was sie auch bei Privaten machen, wenn sie die daheim nicht antreffen: Die Geschäftsl­eute bekommen eine Karte, dass sie ihr Paket am nächsten Werktag in der Postagentu­r im Rewe auf der Insel abholen können. Wenn Geschäftsl­eute das nicht wollen, müssen sie möglicherw­eise sicherstel­len, dass am Samstag schon sehr früh jemand im Laden ist.

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FOTO: DIK Die Stadt will, dass weniger Autos in die Fußgängerz­one fahren. Sie hat deshalb die Ausnahmege­nehmigunge­n der Lieferdien­ste gestoppt. Pakete gibt es auch in der Fußgängerz­one an Werktagen künftig nur bis 11 Uhr, samstags nur bis 9 Uhr.

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