Jäger schießen genügend Rehe
Auf der Hegeschau präsentieren die Jäger die Zeichen ihrer Arbeit
KREIS LINDAU - Die Jäger im Landkreis Lindau haben in der letzten Jagdsaison mit insgesamt 1950 erlegten Rehen ihren behördlich vorgeschriebenen Abschussplan mehr als erfüllt. Das zumindest bescheinigte die Untere Jagdbehörde den rund hundert nach Heimenkirch gekommenen Jägern. Auf der Hegeschau präsentierten die vier Hegegemeinschaften des Landkreises Lindau den Kopfschmuck des erlegten oder verendeten Schalenwilds. Darüber hinaus waren sich alle Verantwortlichen einig, dass die in die Diskussion gekommenen Hegeschauen weiterhin stattfinden sollen.
„Vom Ergebnis sind wir sehr gut im Soll. Von meinem Standpunkt her gibt es keine Kritik“, nahm Erik Jahn vornweg, der sich auf der Hegeschau als neuer Geschäftsbereichsleiter für Kommunales, Sicherheit und Ordnung des Landratsamtes und damit als für die Jäger zuständiger Verantwortlicher vorstellte, bevor Christine Link, als ebenfalls neues Gesicht bei der Unteren Jagdbehörde, über das Jagdjahr 2017/18 berichtete. So haben die Jäger der vier Hegegemeinschaften Bodensee, Leiblachtal, Rothachtal und Argental insgesamt 1950 Stück erlegt. Link schlüsselte auf, dass es sich um 607 erlegte Rehböcke, 790 Geißen und Schmalrehe sowie 553 Kitze handelte. Es seien zwar 37 Kitze mehr als im Vorjahr getötet worden, allerdings liege die Abschusszahl bei den Kitzen um rund ein Viertel hinter dem Soll zurück. Da zwar insgesamt gesehen jede der vier Hegegemeinschaften ihr Soll erfüllt hat, aber darin einige Reviere zu wenig Tiere abgeschossen haben, mahnte Link die Jäger, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit im kommenden Jahr der auf drei Jahre angelegte Abschussplan noch erfüllt werde.
Inbegriffen bei diesen Zahlen ist auch Wild, das etwa durch Verkehrsunfälle zu Tode kam. Dabei handelt es sich um 183 Rehe. Obwohl die Zahl schon vor einem Jahr sehr hoch war, waren es heuer noch mehr. Das führt Link auf eine hohe Wilddichte zurück.
Jäger und Behörden im Kampf gegen die Schweinepest
Doch die Jäger haben nicht nur Rehwild erlegt, sondern auch ein Damwild-Schmaltier, ein SikawildSchmaltier, zwei Hirschkälber und ein Schmaltier. Hinzu kamen 390 getötete Füchse, 212 Dachse, 76 Feldhasen und 459 Rabenkrähen. Auch acht Wildschweine waren dabei, wovon eines durch einen Verkehrsunfall starb.
Veterinärdirektor Harald Wirsching erklärte Vorsichtsmaßnahmen des Landkreises gegen die Afrikanische Schweinepest. Die Jäger hätten eine „ganz wichtige“Rolle vor allem bei der Suche nach infizierten und zum Sterben zurückgezogenen Tieren. Wirsching forderte Jäger auf, den Schwerpunkt auf die Brache zu legen. Denn es sei das Ziel, den Bestand an Wildschweinen niedrig zu halten, also Rottenbildung und Ansiedlung zu verhindern.
Einigkeit herrschte auch über den Fortbestand der in die Diskussion geratenen Hegeschauen und die damit verbundene Auslegepflicht des Kopfschmuckes von Rehwild. Während Rudolf Fritze, Vorsitzender des Kreisjagdverbands, sich für die öffentliche Präsentation von sichtbaren Zeichen statt anonymer Zahlen stark machte, sah Jahn in ihnen „eine Kür Ihrer Leistung des letzten Jahres“und eine „Schnittstelle Ihrer Arbeit nach draußen“. Auch die Landtagsabgeordneter Eberhard Rotter und Eric Beißwenger (beide CSU) sowie Leopold Herz (FW) sprachen sich für die Beibehaltung der Hegeschauen aus.