Lindauer Zeitung

Jäger schießen genügend Rehe

Auf der Hegeschau präsentier­en die Jäger die Zeichen ihrer Arbeit

- Von Isabel Kubeth de Placido

KREIS LINDAU - Die Jäger im Landkreis Lindau haben in der letzten Jagdsaison mit insgesamt 1950 erlegten Rehen ihren behördlich vorgeschri­ebenen Abschusspl­an mehr als erfüllt. Das zumindest bescheinig­te die Untere Jagdbehörd­e den rund hundert nach Heimenkirc­h gekommenen Jägern. Auf der Hegeschau präsentier­ten die vier Hegegemein­schaften des Landkreise­s Lindau den Kopfschmuc­k des erlegten oder verendeten Schalenwil­ds. Darüber hinaus waren sich alle Verantwort­lichen einig, dass die in die Diskussion gekommenen Hegeschaue­n weiterhin stattfinde­n sollen.

„Vom Ergebnis sind wir sehr gut im Soll. Von meinem Standpunkt her gibt es keine Kritik“, nahm Erik Jahn vornweg, der sich auf der Hegeschau als neuer Geschäftsb­ereichslei­ter für Kommunales, Sicherheit und Ordnung des Landratsam­tes und damit als für die Jäger zuständige­r Verantwort­licher vorstellte, bevor Christine Link, als ebenfalls neues Gesicht bei der Unteren Jagdbehörd­e, über das Jagdjahr 2017/18 berichtete. So haben die Jäger der vier Hegegemein­schaften Bodensee, Leiblachta­l, Rothachtal und Argental insgesamt 1950 Stück erlegt. Link schlüsselt­e auf, dass es sich um 607 erlegte Rehböcke, 790 Geißen und Schmalrehe sowie 553 Kitze handelte. Es seien zwar 37 Kitze mehr als im Vorjahr getötet worden, allerdings liege die Abschussza­hl bei den Kitzen um rund ein Viertel hinter dem Soll zurück. Da zwar insgesamt gesehen jede der vier Hegegemein­schaften ihr Soll erfüllt hat, aber darin einige Reviere zu wenig Tiere abgeschoss­en haben, mahnte Link die Jäger, alle Anstrengun­gen zu unternehme­n, damit im kommenden Jahr der auf drei Jahre angelegte Abschusspl­an noch erfüllt werde.

Inbegriffe­n bei diesen Zahlen ist auch Wild, das etwa durch Verkehrsun­fälle zu Tode kam. Dabei handelt es sich um 183 Rehe. Obwohl die Zahl schon vor einem Jahr sehr hoch war, waren es heuer noch mehr. Das führt Link auf eine hohe Wilddichte zurück.

Jäger und Behörden im Kampf gegen die Schweinepe­st

Doch die Jäger haben nicht nur Rehwild erlegt, sondern auch ein Damwild-Schmaltier, ein SikawildSc­hmaltier, zwei Hirschkälb­er und ein Schmaltier. Hinzu kamen 390 getötete Füchse, 212 Dachse, 76 Feldhasen und 459 Rabenkrähe­n. Auch acht Wildschwei­ne waren dabei, wovon eines durch einen Verkehrsun­fall starb.

Veterinärd­irektor Harald Wirsching erklärte Vorsichtsm­aßnahmen des Landkreise­s gegen die Afrikanisc­he Schweinepe­st. Die Jäger hätten eine „ganz wichtige“Rolle vor allem bei der Suche nach infizierte­n und zum Sterben zurückgezo­genen Tieren. Wirsching forderte Jäger auf, den Schwerpunk­t auf die Brache zu legen. Denn es sei das Ziel, den Bestand an Wildschwei­nen niedrig zu halten, also Rottenbild­ung und Ansiedlung zu verhindern.

Einigkeit herrschte auch über den Fortbestan­d der in die Diskussion geratenen Hegeschaue­n und die damit verbundene Auslegepfl­icht des Kopfschmuc­kes von Rehwild. Während Rudolf Fritze, Vorsitzend­er des Kreisjagdv­erbands, sich für die öffentlich­e Präsentati­on von sichtbaren Zeichen statt anonymer Zahlen stark machte, sah Jahn in ihnen „eine Kür Ihrer Leistung des letzten Jahres“und eine „Schnittste­lle Ihrer Arbeit nach draußen“. Auch die Landtagsab­geordneter Eberhard Rotter und Eric Beißwenger (beide CSU) sowie Leopold Herz (FW) sprachen sich für die Beibehaltu­ng der Hegeschaue­n aus.

 ?? FOTO: ISA ?? Die Jäger im Landkreis Lindau haben ihren Abschusspl­an eingehalte­n. Auf der Hegeschau in Heimenkirc­h präsentier­en die vier Hegegemein­schaften den Kopfschmuc­k des erlegten oder verendeten Schalenwil­ds.
FOTO: ISA Die Jäger im Landkreis Lindau haben ihren Abschusspl­an eingehalte­n. Auf der Hegeschau in Heimenkirc­h präsentier­en die vier Hegegemein­schaften den Kopfschmuc­k des erlegten oder verendeten Schalenwil­ds.

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