Mal wieder Chaos an der Thierschbrücke
Am Brückentag stehen Autofahrer fast eine Stunde im Stau – Polizei muss einschreiten
LINDAU - „Es ist eine Katastrophe“, ruft ein Stadtbusfahrer sichtlich genervt durch das Fenster seines Fahrzeugs. Fast eine Stunde lang stand er im Stau vor der Thierschbrücke. Es ist Montagnachmittag, ein sonniger Brückentag mitten im langen Wochenende. An Tagen wie diesem ist das Chaos dort vorprogrammiert.
„Das Problem ist hausgemacht“, sagt Wolfgang Klein von der Lindauer Polizeiinspektion im Gespräch mit der LZ am Montagnachmittag. Er habe in der vergangenen halben Stunde jede Menge Anrufe wegen des Staus zwischen Hinterer Insel und Seebrücke entgegengenommen. Gegen 16 Uhr stand der Verkehr dort komplett still – und zwar in beide Richtungen. „Wenn der Kreisverkehr verstopft ist, dann kommt zwar der Nächste noch rein, doch dann ist es wie ein Knoten, der nicht mehr aufgeht“, erklärt Klein. „Das passiert immer wieder, wenn das Verkehrsaufkommen zu hoch wird.“
Denn ist der Kreisverkehr erst einmal dicht, dann ist wenige Sekunden später auch die einspurige Thierschbrücke verstopft. Und auch wer von der Zwanziger Straße in die Zeppelinstraße einbiegen möchte, hat dann keine Chance mehr.
„Ich hab um 18 Uhr einen Termin und muss vorher noch heim“, sagt ein Anwohner der Hinteren Insel und schaut besorgt aus seinem Fenster in Richtung Thierschbrücke. Um ihn herum sind die ersten Autofahrer ausgestiegen, Urlauber verlassen Taxis und machen sich zu Fuß auf den Weg ins Hotel.
Bundespolizei muss Amtshilfe leisten
Wenige Minuten später stehen plötzlich zwei Bundespolizisten im Kreisverkehr, halten Autos an und winken andere durch. „Wir leisten Amtshilfe und versuchen, das hier jetzt zu regeln“, sagt einer von ihnen. Auf der Hinteren Insel stünden weitere Kollegen, die Autofahrer davon abhalten sollen, auf die Brücke zu fahren.
„Meine Kollegen sind alle woanders auf Streife“, erklärt Klein. Abgesehen davon seien die Beamten der Bundespolizei eben auf der Insel stationiert und konnten so schnell vor Ort sein. Verkehrsprobleme habe es schon immer gegeben, wenn viele Menschen zur gleichen Zeit auf die Insel drauf oder runter wollten. Durch die Baustelle sei es aber extrem. „Wenn ich genug Kollegen dafür hätte, würde ich sie hinstellen.“