Haus in Hergensweiler brennt komplett aus
Mehrere Hunderttausend Euro Schaden – Blechfassade macht Feuerwehr zu schaffen
HERGENSWEILER - Plötzlich war das Haus in einer riesigen Rauchwolke verschwunden: Die Feuerwehr kämpfte am Freitagnachmittag in Hergensweiler lange mit einem Großbrand. Ein Gebäude, in dem sich eine Werkstatt, ein Büro und zwei Wohnungen befinden, fing plötzlich Feuer. Personen waren glücklicherweise nicht im Haus. Probleme bereitete den Einsatzkräften die Blechfassade des Gebäudes.
Der Alarm ging gegen 14.30 Uhr ein. Aus einem Gebäude in der Rupolzer Straße, in dem sich neben zwei Wohnungen auch die Firma Betz samt Werkstatt befindet, drang extrem viel Rauch. Kurz darauf stand das Gebäude in Vollbrand. Sofort rückten rund 120 Feuerwehrleute aus Hergensweiler, Weißensberg, Sigmarszell, Lindenberg und Lindau an. Bald stellte sich heraus, dass sich keine Menschen im Haus befinden – zum Glück. „Allerdings wäre das Feuer ansonsten früher bemerkt worden“, sagt Kreisbrandrat Friedhold Schneider am Freitagnachmittag. Zu diesem Zeitpunkt sind die Löscharbeiten an dem Gebäude noch in vollem Gange. Sie zogen sich bis in die Abendstunden hin.
Die Wohnungen sind komplett zerstört
Über zwei Drehleitern gelangten die Einsatzkräfte schließlich an die Fassade und an das Dach. „Das Haus steht ganz blöd am Hang“, so Schneider. Probleme bereitete den Feuerwehrleuten auch die Blechfassade, mit der das Haus verkleidet ist. „Die Blechfassade schaut zwar gut aus, im Brandfall ist es allerdings schwierig, an das Gebäude zu kommen.“Außerdem habe sich durch die Fassade im Gebäude eine „brutale“Hitze entwickelt. Aus brandschutztechnischer Sicht ist die Verkleidung allerdings zugelassen, erklärt der Kreisbrandrat.
Schneider spricht von einem „hochqualifizierten Brand“. Bereits am Freitagnachmittag steht fest, dass die beiden Wohnungen zerstört sind , die sich über der Werkstatt befinden. „Das Wohnhaus hat einen Totalschaden“, so Schneider. Nach ersten Einschätzungen der Polizei beträgt der Schaden mehrere Hunderttausend Euro. Wo und wie der Brand ausgebrochen ist, ist noch unklar. Schneider kann lediglich die Werkstatt ausschließen, weil der Brand im oberen Bereich des Gebäudes ausgebrochen ist. „Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage, es könnte ein technischer Defekt gewesen sein.“
Neben der Feuerwehr sind am Freitag auch Rettungsdienst und ein Kriseninterventionsteam vor Ort gewesen, das sich um die Bewohner des Hauses kümmerte. Laut Schneider hat die Gemeinde für sie bereits eine Bleibe gefunden. „Sie sitzen nicht auf der Straße.“Die Ermittlungen zur Brandursache übernimmt nun die Kriminalpolizei Lindau. Allerdings ist es laut Polizei noch unklar, wann die Ermittler das Gebäude betreten können. Die Feuerwehr war am Freitag noch bis in die Abendstunden mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt.