Lindauer Zeitung

In nur wenigen Minuten in einer ganz anderen Welt

Der stellvertr­etende Kulturamts­leiter Arnold Weiner präsentier­t seine persönlich­e Lieblingsr­unde

- Von Susi Donner

LINDAU - „Ist das nicht traumhaft schön?“Arnold Weiner steht auf dem Entenberg, je nach Sicht und Wetter einer der schönsten Aussichtsp­unkte am Bodensee, und dreht sich langsam im Kreis. Zeigt auf die Marienkape­lle auf der Weißensber­ger Halde, weit hinten im Osten.

„Dort findet an Christi Himmelfahr­t beim Lindauer Wandertag um 10 Uhr eine kurze Wanderanda­cht statt“, sagt er. Und weiter dreht er sich. Zeigt auf die Berge, deren höhere Gipfel noch schneebede­ckt sind – die Allgäuer Alpen, die Vorarlberg­er Alpen, Liechtenst­eins Bergwelt und den mächtigen Säntis sieht man von hier und weit reicht der Blick über den glitzernde­n Bodensee. Arnold Weiner, er ist stellvertr­etende Leiter des Lindauer Kulturamts, wandert gern. Natürlich auch in und um Lin- dau. „Ich bin gerade bei den Vorbereitu­ngen zum Lindauer Wandertag immer wieder aufs Neue überrascht, wie viele schöne Wege und Aussichtsp­unkte es rund um Lindau gibt“, sagt er. Der Entenberg, auf dem er gerade steht, ist Teil seiner persönlich­en Lieblingsr­unde und gleichzeit­ig einer seiner liebsten Plätze in Lindau. „Weil ich hier oben sehr gut entspannen kann. Ein paar Stufen hinauf, ein bisschen den Kreislauf fordern, und nach wenigen Minuten bin ich in einer anderen Welt.“

Doppellieg­en mit Panoramabl­ick laden zum Verweilen ein

Überhaupt schaut er sich die Dinge gern aus ein bisschen Entfernung und von oben an. Weil Abstand allem eine andere Bedeutung gebe und Überblick verschaffe. Deshalb ist er auch gerne in den Vorarlberg­er Bergen unterwegs. Die sind nah und deshalb schnell zu erreichen und sind hoch genug, um sportlich anspruchsv­oll zu sein.

Seine Lieblingsr­unde startet er in Hochbuch, an der Stadtbusha­ltestelle. Erst geht es hinunter Richtung Hoyren, dann rechts ab Richtung Schönau, rechts wieder hinauf über Treppenstu­fen auf den Entenberg. Er läuft an blühenden Blumenwies­en entlang, freut sich am weiß-rosaroten Blütenscha­um der Obstbäume und begrüßt die ersten braunen Kühe, die auf der Weide stehen. Am Entenberg ruht er sich, je nach Zeit und Muße in einer der gemütliche­n Doppellieg­en aus Holz aus, freut sich am einmaligen Panoramabl­ick und schaut, wie vielen der Berge, die er sieht, er den Namen zuordnen kann, und auf welche er schon gestiegen ist. Säntis, Altmann, Hoher Kasten, Zimba, Hoher Freschen und viele mehr. Nach einer Pause geht es weiter und wieder hinunter. Hinter der Lindavia nach Schönau. Erst ein Stück den Kellereiwe­g entlang und beim Brunnen links, dann gleich wieder rechts Richtung Taubenberg. Beim Stadel vom Weingut Haug wandert er rechts und relativ steil hinauf auf den Ringoldsbe­rg. Wieder tun sich atemberaub­ende Aussichten auf.

Über Treppenstu­fen geht es wieder hinunter und dann sofort nach der Unterführu­ng links. Auf die kleine Anhöhe, dann durch den TrimmDich-Pfad und hinauf auf den Diepoldsbe­rg, auf dem sich ein grandioser Blick in die Bregenzer Bucht öff- net. Hinunter geht es wieder nach Heimesreut­in und weiter zum Ausgangspu­nkt nach Hochbuch.

Wer mitgezählt weiß, dass Arnold Weiner hinauf in lichte Höhen und hinunter durch Wiesen und Felder insgesamt drei Hügel um Lindau erwandert hat.

Es ist dies eine perfekte zweistündi­ge Runde (ohne Pausen) über 7,2 Kilometer und insgesamt 284 Höhenmeter, mit leichtem bis mittleren Anspruch an die Kondition und mindestens viermal einem wunderbare­n Rundumblic­k aus jeweils einer neuen Perspektiv­e.

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FOTO: SUSI DONNER Über 110 Treppenstu­fen und Wiesenwege erreicht Arnold Weiner den Entenberg.
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