Lindauer Zeitung

Lindaus Zukunft nicht verspielen

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Zur Diskussion über die Fahrradstä­nder am Marktplatz: Die Stadt Lindau will den Anteil des Radverkehr­s erhöhen, fahrradfre­undliche Kommune werden und das Radfahren (auch auf der Insel, auch beim Einkauf und im Beruf) erleichter­n – und Teile des Stadtrats versuchen verbissen, jeden Parkplatz auf der Insel zu erhalten und Radabstell­anlagen auf dem Markt rückzubaue­n.

Die Stadt Lindau richtet Gartentage aus und will eine Kleine Landesgart­enschau (Werbeversp­rechen: ohne Auto gut zu erreichen!) abhalten – und Teile des Stadtrats wollen Parks zu Parkplätze­n und Grünfläche­n zu PKW-Abstellzon­en umbaggern. Die Stadt Lindau und vor allem ihre motivierte­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in Verwaltung und bei der GTL tun alles, um schnelle, gute Lösungen zu finden –und Teile des Stadtrats agieren, als lebten sie noch in den autoselige­n 70ern.

Die Stadt Lindau hat sich zum Klimo (einem klimafreun­dlichen Mobilitäts­konzept) verpflicht­et – und Teile des Stadtrats versuchen, mit noch mehr Parkhäuser­n und Ersatz-Parkplätze­n den Willen der Bürger zu unterlaufe­n.

Während in anderen Städten über „Green-Zones“nachgedach­t wird, dürfen wir die Chancen, die sich mit Klimo, AGfK (AG fahrradfre­undlicher Kommunen) und Landesgart­enschau bieten, nicht recht nutzen, weil sich Teile des Stadtrats Einkaufen nur mit Parkplatz vor dem Ladengesch­äft, einen Wochenmark­t nur mit zugeparkte­m Marktplatz, täglichen Berufsverk­ehr nur in der Blechlawin­e und Touristenb­esuche nur mit Stau vor, auf und nach der Insel vorstellen können.

Lindau verspielt seine Zukunft, die Gesundheit und Sicherheit seiner Bürger und riskiert, von den Anbietern der Kleinen Landesgart­enschau und dem AGfK eine deftige Watschn zu bekommen, wenn das so weitergeht. „Wake up!“, liebe Stadträte und -rätinnen – die Zukunft hat längst begonnen. Uwe Peschka, Lindau

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