Lindauer Zeitung

OB verteidigt höhere Gewerbeste­uer

Kämmerer erklärt hohe Gewerbeste­uereinnahm­en

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LINDAU (dik) - Es bleibt bei den Gewerbeste­uersätzen in Lindau. Der Finanzauss­chuss hat die Jahresrech­nungen 2017 ohne Wortmeldun­g hingenomme­n. Oberbürger­meister Gerhard Ecker und Kämmerer Felix Eisenbach haben die Steuersätz­e gegen Kritik der IHK verteidigt.

Die Zahlen seien „höchst erfreulich“, sagte OB Ecker zu den Mehreinnah­men des vergangene­n Jahres. Der OB sprach von „sehr positiven Ergebnisse­n“. Die Gewerbeste­uer sei vor allem deshalb sehr viel höher als erwartet, weil Lindau von „erhebliche­n Nachzahlun­gen“heimischer Unternehme­n profitiert habe. „Die waren nicht absehbar.“

Ecker erinnerte zudem daran, dass ein Teil dieser Mehreinnah­men bereits im vergangene­n Frühjahr eingegange­n und damals auch mit dem Landratsam­t berechnet war, damit die Aufsichtsb­ehörde den Haushaltsp­lan überhaupt genehmigt hat. Grundsätzl­ich bekräftigt­e der OB die Gewerbeste­uererhöhun­g gegen die Kritik der IHK. Denn solche Mehreinnah­men müsse die Stadt zu fast drei Vierteln wieder abführen, weil Lindau höhere Gewerbeste­uerumlagen und in zwei Jahren auch eine höhere Kreisumlag­e zahlen müsse, während es bei den Schlüsselz­uweisungen weniger vom Freistaat zu erwarten habe. Dann bleiben von vier Millionen Euro Plus nur etwa 1,2 Millionen Euro auf den Konten der Stadt. Die Mehreinnah­men aus dem erhöhten Umlagesatz dürfe die Stadt aber in voller Höhe behalten. Deshalb seien die 700 000 Euro sicher.

Ecker verwies zudem darauf, dass auch andere Kommunen aus Steuergeld­ern ihren Eigenantei­l finanziere­n müssen, wenn sie investiere­n. Und so viele Investitio­nen wie derzeit habe die Stadt noch nie in ihrer Geschichte geschulter­t. Da sei es gerechtfer­tigt, die heimische Wirtschaft an der Finanzieru­ng zu beteiligen, zumal die Betriebe Nutzen aus den Investitio­nen ziehen werden.

Kämmerer Eisenbach ergänzte, dass von den insgesamt acht Millionen Euro Mehreinnah­men allein fast die Hälfte aus Nachzahlun­gen stammte, die nicht planbar seien. „Das reicht bis ins Jahr 1994 zurück“, sagte der Kämmerer. Und die Gesetze der Kommunalfi­nanzen sorgten eben dafür, dass zwei Jahre später durch die veränderte Umlagekraf­t der Stadt zum Beispiel der Landkreis Lindau einen guten Teil der Mehreinnah­men wieder abschöpfe.

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