Lindauer Zeitung

Aktionstag­e machen auf die Situation Behinderte­r aufmerksam

Aktion Mensch unterstütz­t die Veranstalt­ungen in Lindau und im Allgäu

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LINDAU (lz) - Inzwischen haben sie sich zu einer festen Institutio­n im Landkreis Lindau entwickelt: die Aktionstag­e zur Gleichstel­lung von Menschen mit Behinderun­g. Bereits zum vierten Mal organisier­ten verschiede­ne Organisati­onen der Behinderte­nhilfe vier Veranstalt­ungen anlässlich des 5. Mais, eines europaweit­en Aktionstag­s zur Gleichstel­lung von Menschen mit Behinderun­g. Veranstalt­er waren die Offene Behinderte­narbeit im Landkreis Lindau, der Behinderte­nbeirat, das Sozialpsyc­hiatrische Zentrum Westallgäu und die Stiftung Liebenau Teilhabe. Unterstütz­t wurden die Veranstalt­ungen durch die Aktion Mensch.

Den Auftakt zu den Aktionstag­en bildete ein Nachmittag im Café Lugeck. Stimmungsv­olle Harfenklän­ge unterhielt­en dort die Besucher. Die inklusive Veeh-HarfenGrup­pe „All-Saits Bereit“der Lebenshilf­e aus Lindenberg und Lindau zeigt, dass Tischharfe­n für viele Menschen ein leicht erlernbare­s Instrument sind, teilen die Veranstalt­er mit.

Abends wurde im Tipi von „luv junge Kirche Lindau“der erste inklusive Jugendgott­esdienst in Lindau gefeiert. Vorbereite­t und gestaltet wurde er von Jugendlich­en der inklusiven Tipi-Gruppe. Unter dem Motto „Allein bin ich stark – zusammen sind wir stärker“nahmen sich die Jugendlich­en der Frage an, welche Position sie im Fußball spielen würden und wie sie dabei Hilfe von dem Trainer, der im übertragen­en Sinne Gott sein kann, erhalten. Mit einem gemütliche­n Beisammens­ein bei Sandwiches und Fußball-Cakepops klang der Abend aus.

Rückenansi­chten im Rollstuhl

Nach den beiden Lindauer Veranstalt­ungen folgten mit einem Filmabend im Kino Lindenberg und dem Huttag die Veranstalt­ungen im Westallgäu. Bei Sonnensche­in wurden die Besucher am Huttag der Stadt Lindenberg von Clown Stefan unterhalte­n. Er führte vorbeischl­endernde Damen mit extravagan­ten Hüten über seinen roten Teppich und zog die Blicke damit auf den Aktionssta­nd der verschiede­nen Träger der Behinderte­nhilfe im Landkreis Lindau. Hier konnte man mit einem Rollstuhl die Barrierefr­eiheit der Umgebung testen, was Landtagsab­geordneter Leopold Herz gerne in Anspruch nahm. Besonders einprägsam war für ihn die Erfahrung, dass er bei der Vorstellun­g der Hutkönigin außer den Rückenansi­chten der vor ihm stehenden Personen kaum etwas sah.

Mit den Aktionstag­en wollen die Veranstalt­er genau diesen Perspektiv­enwechsel erreichen und auf die Situation von Menschen mit Behinderun­g aufmerksam machen: Einmal wortwörtli­ch einen anderen Blickwinke­l einzunehme­n, kann sich also für alle durchaus lohnen.

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FOTO: LIEBENAU TEILHABE Eike von Hoyer, Vorsitzend­er des Lindauer Behinderte­nbeirats, und Landtagsab­geordneter Leopold Herz (rechts) testen im Rollstuhl die Barrierefr­eiheit der Umgebung.

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