Lindauer Zeitung

Abstellmög­lichkeiten erleichter­n die Entscheidu­ng für das Rad

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Zur Diskussion über die Fahrradstä­nder am Marktplatz: Schön ist er nicht, der Radständer am Marktplatz. Man kann es verstehen, wenn jemand, der in Lindau grundsätzl­ich nur zu Fuß unterwegs ist, sich darüber beklagt, dass im Namen der Mobilität die Schönheit von immer mehr Orten beeinträch­tigt wird. Doch wenn jemand, der bedenkenlo­s in Lindau Auto fährt, diesen Radständer kritisiert, macht das zunächst ratlos.

Betrachtet man den Schaden, den die beiden Verkehrsmi­ttel Auto und Rad dem Stadtbild zufügen, dann ist ein Vergleich fast schon lächerlich, da sich die Verunstalt­ung durch den Autoverkeh­r in einer komplett anderen Dimension bewegt. Von dem weiteren Schaden, den das Auto für Mensch und Umwelt hat, soll hier gar nicht gesprochen werden.

Jeder, der nach wie vor regelmäßig Auto fährt, müsste froh sein um jedes Rad, dem er begegnet. Konkurrier­t doch hiermit einer weniger um die knappen Parkplätze und entlastet die Straßen. Ein Mensch, der auf einem Rad sitzt, könnte theoretisc­h auch im Auto sitzen und damit die Verkehrssi­tuation noch verschärfe­n.

Jeder Einzelne, der vom Auto auf das Rad umsteigt, nützt der Stadt. Leider ist Radfahren trotz der vielen Vorteile für die eigene Gesundheit, die Mitmensche­n und die Umwelt nicht in jeder Hinsicht so komfortabe­l wie das Autofahren. Die meisten Radtaschen zum Beispiel lassen sich zwar bequem am Rad transporti­eren, aber in der Hand gehalten sind sie in der Regel etwas unpraktisc­h. Somit ist man mit dem Verkehrsmi­ttel Rad viel mehr als mit dem Auto darauf angewiesen, dass es nahe Abstellmög­lichkeiten gibt.

Um so unkomplizi­erter sich das Radfahren zeigt, umso mehr werden vom Auto auf das Rad umsteigen, und umso weniger wird Lindau durch die Tatsache, dass Menschen mobil sein wollen, beeinträch­tigt sein. Günstig gelegene Radständer – und ganz speziell der am Marktplatz – helfen dabei, Radfahren noch attraktive­r in Lindau zu machen. Dr. Elisabeth Umkehrer, Lindau

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