Schumacherring wird im Juli gesperrt
Die Sanierung der König-Ludwig-Brücke in Kempten verzögert sich
KEMPTEN (be) - Eigentlich sollte alles in den Pfingstferien über die Bühne gehen.
Denn das sind bekanntlich die zwei Wochen, in denen viele Kemptener in Urlaub – und die Straßen dementsprechend autofrei – sind. Genau dann wäre eine Sperrung des viel befahrenen Schumacherrings unproblematisch. So hat sich das auch das städtische Tiefbauamt bei der zeitlichen Planung der Sanierung König-Ludwig-Brücke vorgestellt. Doch daraus wird nichts.
Die großen Brückenteile, die seit September auf dem Berufsschulgelände gerichtet werden, können erst Mitte Juli eingehoben werden. Für Autofahrer wird es dann eng. Denn der Schumacherring wird vom 6. bis 21. Juli gesperrt.
„Das wird eine Belastung“. Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann gibt unumwunden zu, dass der verspätete Zeitplan bei der Sanierung der König-Ludwig-Brücke für Autofahrer ein Problem wird. 28 000 Querungen täglich am Schumacherring, der dann einige Wochen nicht befahrbar ist – und das mitten in der sommerlichen Feste- und Veranstaltungs-Hochsaison – da sind Staus und Behinderungen programmiert. Doch die Ring-Sperrung muss sein, wenn die historische Brücke wieder sicher begehbar sein soll. Der Einhub der Brückenpfeiler mit Riesenkränen – so und so schon technisch ein Mammutwerk – geht nur, wenn der Ring frei ist.
Dass sich die Sanierung verzögert, hat mehrer Gründe, erklärte Wiedemann kürzlich im Bauausschuss. So habe man zusätzliche statische Untersuchungen durchführen müssen. Deshalb konnten die Holzsanierungsarbeiten erst später angegangen werden. Im April kam dann ein Schwelbrand dazu, verursacht durch thermische Arbeiten zum Lösen der Hängeschrauben. Dann habe sich beim Aushub der Brücke aufgrund höherer Holzdichte und Feuchtigkeit ein höheres Gewicht ergeben. So musste das Einhubkonzept überarbeitet werden. Letztendlich sind für den Einbau besonders große Kräne nötig, die nicht einfach zu bekommen waren.
Kosten gehen in die Höhe
Und die Kosten? Zu den veranschlagten 5,2 Millionen Euro kommen nochmals etwa 300 000 Euro dazu. Fertig wird die sanierte Brücke, die von 1847 bis 1851 vom amerikanischen Ingenieur William Howe in Fachwerk-Bauweise entwickelt wurde, dann erst zum Jahresende.