Lindauer Zeitung

Vermisste Frau tot aufgefunde­n

Ein Passant entdeckt die 83-Jährige in unwegsamem Gelände.

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LINDAU/TÜBINGEN (jule) - Elisabeth Gessau wurde am vergangene­n Samstag in Tübingen tot aufgefunde­n. Fast zwei Wochen lang wurde die 83-Jährige von der Polizei in Tübingen, Lindau und Vorarlberg gesucht.

Elisabeth Gessau, die lange in Lindau gelebt hat, ist nach Auskunft der Polizei erst vor wenigen Wochen nach Tübingen gezogen. Dort wurde sie seit dem 8. Mai vermisst. Mittwochab­end, 9. Mai, ist sie zwischen 16 und 19 Uhr mehrfach am Bahnhof Lindau gesehen worden. Bei einem Gespräch mit einem Bahnmitarb­eiter, bei dem sie sich nach einer Zugverbind­ung nach Bregenz erkundigte, habe die 83-Jährige einen verwirrten Eindruck gemacht. Am Donnerstag, 10. Mai, wurde Elisabeth Gessau gegen 7.45 Uhr im Zug Feldkirch-Bregenz gesehen. Danach verlor sich ihre Spur. Nach einem ersten Fahndungsa­ufruf kurz nach Gessaus Verschwind­en waren bei der Polizei keine Hinweise eingegange­n. Auch die Suche nach der Seniorin im Bereich ihrer ehemaligen Wohnung und ihres Umfelds in Lindau sowie ein zweiter Fahndungsa­ufruf blieben erfolglos.

Die Polizei fahndete grenzüberg­reifend nach Elisabeth Gessau, die Beamten schlossen aber nicht aus, dass sie bereits wieder in Richtung Tübingen gereist war. Dies bestätigte sich nun: Am Sonntag nahm die Reutlinger Polizei den Fahndungsa­ufruf nach der Frau zurück. Bereits am Samstag war Elisabeth Gessau in Tübingen leblos aufgefunde­n worden. „Sie wurde durch Zufall von einem Passanten in unwegsamem Gelände gefunden“, sagt ein Polizeispr­echer aus Reutlingen im Gespräch mit der LZ am Montag. Weil dort selten Leute unterwegs seien, sei die 83-Jährige nicht früher entdeckt worden. Hinweise auf eine Gewalttat liegen laut Polizeiprä­sidium Reutlingen nicht vor.

In Lindau war Elisabeth Gessau vor allem durch ihr Bühnenense­mble namens „Blauer Kater“bekannt, mit dem sie seit 1985 die Theaterlan­dschaft Lindaus prägte. In den vergangene­n 33 Jahren hatte sie mehr als 60 Inszenieru­ngen sowie unzählige Kleinkunst­abende erarbeitet. 1995 gründete Elisabeth Gessau außerdem eine Theaterwer­kstatt. Einige frühere Schüler wie Sabine Waibel, Heiko Ruprecht und Stefanie Stremel sind inzwischen an großen

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FOTO: DPA

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