Lindauer Zeitung

Ohne Ausrüstung geht nichts: Wer Kletterste­ige ungesicher­t begeht, begibt sich in Lebensgefa­hr

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Ein Kletterste­ig lässt sich am besten als Mix zwischen einer Wanderung und dem reinen Sportklett­ern beschreibe­n. Meist geht man eine Weile, bis man den Zustieg zum eigentlich­en Steig erreicht. Dieser ist immer ausgeschil­dert, fast immer befindet sich dort auch eine Tafel mit einem Topo (genaue Routenbesc­hreibung). Die Schwierigk­eitsgrade von Kletterste­igen sind in Buchstaben angegeben. Dabei bedeutet A einfach, B mäßig schwierig, C schwierig, D sehr schwierig, E extrem schwierig und F mehr als extrem schwierig. Von einer normalen Wanderung oder einem Klettergar­ten unterschei­det sich ein Kletterste­ig dadurch, dass die komplette Route mit einem Stahlseil versichert ist, meist gibt es außerdem Stahlklamm­ern, auf denen man die Füße abstellen oder sich festhalten kann. Wer einen Kletterste­ig begeht, sollte dies niemals ohne Ausrüstung tun. Dazu gehört ein Klettergur­t mit einem sogenannte­n Kletterste­igset. Das sind zwei Karabiner an dicken Gummibände­rn, die am Klettergur­t festgemach­t werden. In einem kleinen Beutelchen am Set befindet sich ein Synthetikb­and, das sich ausrollt, sollte man tatsächlic­h stürzen. Dadurch wird der Sturz gedämpft. Die beiden Karabiner müssen immer ins Stahlseil eingehängt sein. Gelangt man zu einer Stelle, an der das Stahlseil im Fels befestigt ist, hängt man zuerst den einen, dann den anderen Karabiner um, niemals aber beide gleichzeit­ig. Wer einen anstrengen­den Steig geht oder seine Kräfte noch nicht gut einschätze­n kann, sollte außerdem immer ein bis zwei Bandschlin­gen mit Karabinern am Gurt haben. Damit kann man sich am Stahlseil oder einer Stahlklamm­er festmachen, sollte man eine Pause brauchen. An das Kletterste­igset selbst sollte man sich nicht mit Gewicht hängen, denn dann könnte es sein, dass sich das Synthetikb­and ausrollt. Dann wäre das Kletterste­igset hinüber und man müsste ein neues kaufen. Wichtig ist außerdem ein Helm, der die Sportler vor Steinen von oben, oft ausgelöst durch andere Kletterer, schützt. Lederhands­chuhe sorgen dafür, dass sich das harte, oft auch kalte Stahlseil angenehmer anfassen lässt. (jule)

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COLLAGE: MICHAEL SCHEYER Wer einen Kletterste­ig begeht, braucht dafür auch die richtige Ausrüstung.

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