Lindauer Zeitung

Strohhalme als Symbol für die Wegwerfges­ellschaft

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Schätzunge­n zufolge sollen in den Ozeanen bis zu 140 Millionen Tonnen Plastik treiben – mit verheerend­en Folgen für Fische und Vögel und auch für die menschlich­e Nahrungske­tte. Bis zu 85 Prozent des Mülls an europäisch­en Stränden sind nach EUAngaben Plastik, die Hälfte davon Wegwerfpro­dukte zum einmaligen Gebrauch.

Gerade Plastikstr­ohhalme sind für Aktivisten das Symbol für unnötigen Einmalkons­um. Und es geht um gewaltige Stückzahle­n. Verlässlic­he Daten gibt es zwar nicht, aber die in Brüssel ansässige Umweltschu­tz-Dachorgani­sation Seas at Risk schätzt den jährlichen Verbrauch in den 28 EU-Ländern auf Grundlage von Handels- und Abfallstat­istiken auf 36,4 Milliarden Halme. Rechnerisc­h nutzt demnach jeder der etwa 512 Millionen EUBürger also 71 Stück pro Jahr.

Und künftig? Große Hersteller arbeiten längst an Alternativ­en für die vielleicht einmal verbotenen Produkte, auch für Trinkhalme. Im April kündigte zum Beispiel der schweizeri­sche Konzern Tetrapak die Umstellung auf Papiertrin­khalme bis zum Jahresende an; dabei geht es um die Röhrchen für Saft- oder Milchpacku­ngen zum Direktverz­ehr. Bis es soweit ist, gebe es einen einfachen Rat für Verbrauche­r, die die Vermüllung durch Strohhalme vermeiden wollen, sagt eine Sprecherin: „Schieben sie ihn zurück in die Packung, sodass sie zusammen eingesamme­lt und recycelt werden können.“(dpa)

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