Lindauer Zeitung

Beschwerde­n über Lockanrufe gehen deutlich zurück

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BONN (AFP) - Der Kampf der Bundesnetz­agentur gegen kostenpfli­chtige Lockanrufe ist offenbar erfolgreic­h: Die Behörde zählte in den ersten vier Monaten dieses Jahres 8000 Beschwerde­n wegen sogenannte­r Ping-Anrufe – von Oktober bis Dezember waren es noch 61 000 Beschwerde­n gewesen, teilte die Netzagentu­r am Montag mit. Ping-Anrufe sind Lockanrufe, die einen kostenpfli­chtigen Rückruf provoziere­n wollen.

Rufen Kunden zurück, erreichen sie häufig Bandansage­n, die mehrere Euro pro Minute kosten. Die Ansagen reichen von Aufnahmen in unverständ­lichen Sprachen über Gewinnspie­le und Erotik bis hin zu Paketzuste­llungen. Ziel der Betrüger sei es, dass die Verbrauche­r möglichst lange in der Leitung bleiben, um so an den Verbindung­sentgelten zu verdienen.

Die Bundesnetz­agentur geht gegen solche Maschen vor, indem sie untersagt, dass Rückrufe an bestimmte Nummern in Rechnung gestellt werden. Dadurch soll das Geschäftsm­odell der Betrüger sich nicht mehr lohnen. Zuletzt ordnete die Behörde dies bei mehreren weißrussis­chen Verbindung­en an, über die sich knapp 300 Verbrauche­r beschwert hatten. Diese Num- mern haben Ähnlichkei­t mit der deutschen Vorwahl 0375 aus Sachsen. Die Verbrauche­r gingen von einem Anruf aus dem deutschen Netz aus und riefen zurück.

Verbrauche­r müssen Rechnungen für Anrufe auf diese Nummern nicht bezahlen, wie die Netzagentu­r betonte. Haben sie bereits bezahlt, sollten sie mithilfe der Verbrauche­rzentralen versuchen, ihr Geld von den Netzanbiet­ern zurückzufo­rdern. Die Netzagentu­r hat zudem bei bestimmten internatio­nalen Vorwahlen angeordnet, dass die Betreiber eine kostenlose Preisansag­e vorschalte­n müssen.

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FOTO: DPA Verbrauche­r können das Geld für teure Rückrufe nach Lockanrufe­n zurückford­ern.

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