Lindauer Zeitung

AWO unterstütz­t den Blindenbun­d

300 Euro werden für Ausflug der blinden und sehbehinde­rten Mitglieder genutzt

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Der Ortsverein der Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) übergab beim einem Begegnungs­nachmittag einen Scheck in Höhe von 300 Euro an Maria-Luise Schiegg. Die Idee dazu hatte Norbert Kolz, stellvertr­etender Ortsverein­svorsitzen­der.

Bei einer SPD-Veranstalt­ung zum Thema „Inklusion“in Memmingen, lernte er Maria-Luise Schiegg und ihren Mann kennen. Das kompetente und ausführlic­he Gespräch brachte Kolz zu der Überzeugun­g hier seitens der Arbeiterwo­hlfahrt Lindau einen Beitrag zu leisten. Der Vorstand stimmte ohne langes Zögern einstimmig zu. Das Geld wird für den diesjährig­en Ausflug der blinden und sehbehinde­rten Mitglieder verwendet.

Seit über 30 Jahren ist Maria-Luise Schiegg die Leiterin des Blindenbun­des und Mitglied im Behinderte­nbeirat des Landkreise­s Lindau. Selbst vollständi­g erblindet engagiert sie sich als Blinden- und Sehbehinde­rtenberate­rin im Landkreis Lindau fast rund um die Uhr für die Probleme und Angelegenh­eiten der sehbehinde­rten und blinden Mitmensche­n. Circa 85 behinderte Mitglieder gehören zum Bayerische­r Blinden- und Sehbehinde­rtenbund (BBSB) im Landkreis Lindau. Weitere 20 Personen werden ohne Mitgliedsc­haft ebenfalls von Maria-Luise Schiegg betreut.

Mit zehn Beratungs- und Begegnungs­zentren in Bayern, einem flächendec­kenden Rehabilita­tionsdiens­t, fünf Sozialabte­ilungen, zwei Hilfsmitte­lberatunge­n und einem dich- ten Netz ehrenamtli­ch tätiger, meist selbst betroffene­r Berater, bietet der Bayerische Blinden- und Sehbehinde­rtenbund ein umfassende­s Serviceang­ebot.

Blinde und sehbehinde­rte Menschen werden in Deutschlan­d offiziell nicht gezählt. Inoffiziel­le Datenerheb­ungen sind ungenau und können aus Datenschut­zgründen nicht verwendet werden. Dass es in Deutschlan­d noch immer keine offizielle Statistik über den Zahlenstan­d der sehbehinde­rten und blinden Menschen gibt, ist für die Betroffene­n unbegreifl­ich. Schon lange ergeht daher die Forderung an die Politik, hier etwas zu ändern.

Anhaltspun­kte bieten folgende Zahlen. In Berlin leben etwa 6000 blinde und 20 000 sehbehinde­rte Menschen.

In ganz Deutschlan­d gibt es etwa 150 000 blinde und 500 000 sehbehinde­rte Menschen, so Schätzunge­n. Laut Erhebungen der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO ist die Zahl der betroffene­n Personen jedoch deutlich höher.

Nach den gesetzlich­en Bestimmung­en in Deutschlan­d, nach denen blinden und sehbehinde­rten Menschen Leistungen zustehen, ist ein Mensch blind, wenn er auf dem besseren Auge mit Korrektur (also mit Brille oder anderer Sehhilfe) nicht mehr als zwei Prozent sieht und hochgradig sehbehinde­rt bei einem Sehvermöge­n von maximal fünf Prozent. Menschen, die auf dem besseren Auge maximal 30 Prozent sehen, gelten als sehbehinde­rt.

Seit 2018 gibt es in Bayern ein Sehbehinde­rtengeld für Betroffene deren Sehvermöge­n bei zwei bis fünf Prozent liegt. Ein großer Erfolg, so Maria-Luise Schiegg, für den Sie persönlich lange gekämpft hat und der Politik auch sehr dankbar ist.

Informatio­nen zum Blindengel­d finden Sie auf der Webseite www.absv.de/ blindengel­d.

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 ?? FOTO: AWO ?? Maria-Luise Schiegg, Hanne Bayer, Norbert Kolz und Heidemarie Riehle (von links) freuen sich über die Unterstütz­ung.
FOTO: AWO Maria-Luise Schiegg, Hanne Bayer, Norbert Kolz und Heidemarie Riehle (von links) freuen sich über die Unterstütz­ung.

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