Lindauer Zeitung

Studie bestätigt: Wir haben’s gut

Wo lebt es sich in Deutschlan­d am besten? Dieser Frage ist das ZDF nachgegang­en – Das Oberallgäu landet auf Platz acht

- Von Mareike Keiper

ALLGÄU - Im Oberallgäu lässt es sich gut leben. Dass es sich dabei nicht nur um eine Einstellun­g handelt, sondern tatsächlic­h etwas dran ist, hat jetzt die Deutschlan­d-Studie der Prognos AG im Auftrag des ZDF bestätigt: Das Oberallgäu landet auf Platz acht der lebenswert­esten Landkreise und kreisfreie­n Städte der Bundesrepu­blik. Auch die übrigen Allgäuer Landkreise gehören zu den besten 100. Lediglich Kaufbeuren fällt aus dem Rahmen: Die kreisfreie Stadt landet auf Rang 147.

Für die Studie verglich ZDFzeit alle 401 Landkreise und kreisfreie­n Städte Deutschlan­ds. Allerdings ging es dabei nicht um das subjektive Wohlbefind­en der Menschen, sondern um Daten in drei verschiede­nen Kategorien: „Arbeit und Wohnen“, „Gesundheit und Sicherheit“sowie „Freizeit und Natur“. In jedem Bereich gab es 100 Punkte zu holen, insgesamt also maximal 300. Auf Platz eins in der Gesamtwert­ung hat es die Stadt München mit 207 Punkten geschafft. Schlusslic­ht ist Gelsenkirc­hen mit 109 Punkten.

Eine besonders gute Wertung bekommt das Allgäu für seine saubere Luft. Während das Oberallgäu mit 8,6 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter sogar den ersten Platz belegt, sind auch die übrigen Landkreise und kreisfreie­n Städte unserer Region unter den vorderen 34 Rängen. Doch nicht nur die Luft ist gut: Mit 1746 Sonnenstun­den landet Kempten in dieser Kategorie auf Platz zwei. Auch die Sicherheit im Allgäu wird gut bewertet: Nahezu alle Landkreise und Städte sind im Bereich Woh- nungseinbr­üche unter den vorderen 100 Plätzen, Lindau liegt sogar auf Rang 11. Lediglich Memmingen passt mit Position 207 nicht in die Reihe.

Eine schlechte Bewertung kassiert unsere gesamte Region bei der Ganztagsbe­treuung der Kleinkinde­r. Bis auf Kempten (Rang 259) liegen alle übrigen kreisfreie­n Städte und Landkreise unter den letzten 100 Plätzen. Auch im Bereich Erholungsf­läche pro Einwohner glänzt das Allgäu überrasche­nderweise nicht. Trotz der Berge liegt kein Landkreis in der vorderen Rang-Hälfte. Ähnlich schlecht sieht es bei den Unfallverl­etzten und -toten aus. In Memmingen, Platz 395, waren es zwischen 2014 und 2016 770 Menschen pro 100 000 Einwohner. Von den übrigen Allgäuer Landkreise­n schnitt das Unterallgä­u mit Rang 276 und 538 Unfallopfe­rn am besten ab.

In anderen Kategorien zeigen sich große Unterschie­de, vor allem zwischen Stadt und Land. Das gilt zum Beispiel für den Bereich Schulabbre­cher. Während Kempten, Memmingen und Kaufbeuren weit abgehängt sind, gibt es im Ost-, Unter- und Oberallgäu nur wenige junge Menschen, die die Schule ohne Abschluss verlassen – entspreche­nd liegen sie in der Wertung unter den vorderen 20.

Bei der Arztdichte fällt das StadtLand-Gefälle noch mehr auf: Während die drei kreisfreie­n Städte in den Top 30 liegen, rangieren die ländlichen Regionen in der unteren Hälfte. Was die Studie aber außen vor lässt: Viele Landbewohn­er suchen Ärzte in Städten auf, was die Zahlen zumindest in diesem Aspekt etwas verzerrt.

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FOTO: DPA/HILDENBRAN­D Wanderer gehen im Oytal durch eine Bergahorn-Allee.

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