Lindauer Zeitung

Segler vom württember­gischen Ufer erringen Gesamtsieg­e

Bei der Internatio­nalen Bodenseewo­che in Konstanz holen Christian Severens (WYC) und Dieter Kurz (YCL) den Sieg

- Von Volker Göbner

KONSTANZ - Gleich zwei Gesamtsieg­e bei der Internatio­nalen Bodenseewo­che in Konstanz gingen an Boote vom württember­gischen Ufer. Der Pokal für die klassische­n Yachten ging an Christian Severens vom Württember­gischen Yacht-Club (WYC) auf dem 45qm Nationalen Kreuzer „Schuft V“. Den Pokal in den modernen Klassen erhielt Dieter Kurz vom Yacht-Club Langenarge­n mit der „Shooting Star“(ORC 1).

Mit 19 Booten am Start waren die 45er Nationalen Kreuzer die größte Klasse unter den insgesamt 158 Yachten bei der diesjährig­en Bodenseewo­che. Bei sehr leichten Windbeding­ungen von Freitag bis Sonntag war es recht schwierig, aus den insgesamt fünf Bahnen die Wettfahrte­n überhaupt auszutrage­n. Doch die Kreuzer schafften zwei Rennen am Freitag und nochmal zwei am Sonntag. Mit einem ersten Platz im ersten Rennen zeigte die Crew des „Schuft“, dass der Umbau des Schiffes erfolg- reich war. Denn der 1921 gebaute 45er war eineinhalb Jahre in der Werft und erhielt ein neues Deck, ein neues Achterschi­ff, einen neuen Mast und ein neues Großsegel – wurde also fast runderneue­rt. Erst zwei Tage vor dem Start war das Schiff fertig.

Doch mit dem Auftaktsie­g war klar: Mit dem „Schuft“ist wieder zu rechnen. Im zweiten Rennen war es ein enger Kampf mit Markus Glas, einem Bootsbauer vom Starnberge­r See, auf dessen Neubau „Naseweis“, bei dem Severens schließlic­h knapp Zweiter wurde.

Im dritten Rennen kam der „Schuft“als Dritter ins Ziel. Und nach einem schlechten Start im vier- ten und abschließe­nden Lauf stand ein Platz im Mittelfeld auf der Ergebnisli­ste. Da bei vier Wettfahrte­n die schlechtes­te gestrichen wird, gewannen Severens und sein Team (Silvio Schobinger, Annemarie Rainer, Beate Becker, Rupert Diesch jun.) die Gruppenwer­tung der 45er Kreuzer.

Dass – aufgrund der vergleichs­weise vielen auf die Plätze verwiesene­n Boote – auch der Pokal in der Gesamtwert­ung der Klassiker verbunden war, bekam Severens zunächst gar nicht mit. Denn er war mit den anderen 45ern des WYC schon im Schlepp zurück in den Heimathafe­n, ehe ihn diese Nachricht zu Hause erreichte. „Ich bin total überrascht“, reagierte Severens. „Die Leistungsd­ichte im 45er ist enorm angestiege­n. Kein Vergleich mehr mit vor zehn Jahren“, beschreibt er die Entwicklun­g der Klasse.

Die 45er Kreuzer sind am Bodensee auf einem Höhenflug, auch am Starnberge­r See kommen jährlich Neubauten hinzu. Im August wird der WYC erstmals für diese seit über 100 Jahren existieren­de Bootsklass­e einen „Europa-Pokal“ausrichten.

Eine einzige Wettfahrt zum Sieg

Bei den modernen Rennyachte­n der Klassen ORC 1 und 2 war es ein langes Geduldsspi­el, bis sie endlich am dritten Tag eine einzige Wettfahrt ins Ziel bekamen. Die Bahn der schnellen Rennschiff­e lag am weitesten vor dem Konstanzer Trichter.

Als erstes Boot war zwar nach gut 31 Minuten die „Wild Lady“von Wolfgang Palm (YCL) im Ziel. Doch nach Berücksich­tigung der Ausgleichs­faktoren lag die „Shooting Star“von Dieter Kurz mit dem Lindauer Taktiker Veit Hemmeter vorne – mit einem Vorsprung von sechs Sekunden.

In der Gruppe ORC 2 gewann der Bregenzer Max Trippolt vor dem Team von Johannes Scheffold (WYC) auf einer Dynamic 35.

Und in der Gruppe der Sportboote segelte Clemens Wiedemann vom Lindauer Segler-Club mit einer Esse 850 auf den zweiten Platz

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FOTO: NICO KRAUSS/INTERNATIO­NALE BODENSEEWO­CHE Drei 45er Kreuzer kurven bei der Bodenseewo­che auf der Regattabah­n vor Konstanz.

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