Wohl kleinster Clubraum weit und breit
Lindauer Jazzclub ist zufrieden, benötigt aber Unterstützung
LINDAU (cf) - Auf ein erfolgreiches Vereinsjahr 2017 hat Wolfgang Fauser in der Hauptversammlung zurückgeblickt. Der Präsident des Jazzclubs Lindau, letzterer wurde 60 Jahre alt, war noch immer glücklich über das Jubiläumskonzert, das Anfang Dezember über 400 Jazzfreunde aus nah und fern ins Lindauer Stadttheater angelockt hatte.
Nie und nimmer hatte er mit so vielen Besuchern gerechnet, gestand der Vorsitzende des deutschlandweit vermutlich ältesten Jazzclubs ein. Ein Erfolg nebenbei: Allein an diesem traten fünf Konzertbesucher neu in den Jazzclub ein, womit aktuell 199 Mitglieder den Club mit ihren Beiträgen finanziell unterstützen.
Die Unterstützung benötigt der kleine Verein auch, geht es nach den Worten des Kassierers Christian Neumann, auch wenn das Jubiläumsjahr 2017 einen kleinen Überschuss gebracht habe. Jedoch sei dies nicht der Alltag, denn Konzerte im Jazzclub bedeuteten stets Unterdeckung, dass heiße, die Eintrittsgelder reichten bei weitem nicht aus, um die Gage der Bands zu bezahlen, obwohl die teilweise „bis unter die Schmerzgrenze heruntergehandelt werden“, so Fauser. Trotzdem, die meisten kämen gerne wieder, die intime Atmosphäre in dem wohl kleinsten Clubraum weit und breit sei etwas Spezielles für die Musiker, was sie so noch nie erlebt hätten, aber gerne wiederholen würden.
Jubiläumskonzert im Stadttheater als Höhepunkt
Nicht nur beim Jubiläumskonzert, auch bei den sonstigen Herbstkonzerten im Jazzkeller waren die Besucherzahlen laut Fauser sehr zufriedenstellend, bis auf ganz wenige Ausnahmen der über 20 Konzerte seien die Gruppen erstmalig nach Lindau gekommen. Auch die Konzerte im Sommer waren gut besucht, das Wetter habe gut mitgespielt. Aber, wie erwähnt, der Höhepunkt des Vereinsjahres 2017 war für den Vorsitzenden wie auch die Anwesenden bei der Jahreshauptversammlung eindeutig das Jubiläumskonzert im Stadttheater. Einen riesen Dank schickte Fauser in Richtung der Cateringmannschaft, die mitverantwortlich gewesen sei, dass die Feier nach dem Konzert im Theater so stimmungsvoll stattfinden konnte. Und wer, wie einige Musiker danach, noch nicht genug hatte, sorgte dafür, dass der Vorsitzende seinen Rotweinvorrat nach diesem Wochenende frisch auffüllen musste, denn bei ihm ging es dann wohl noch munter weiter. Im aktuellen Jahr werden es 21 Konzerte, davon elf im Jazzkeller im Gasthof „Zum Zecher“. Fauser dankte dessen Betreiber Osman Krasniqi für die Unterstützung seitens des Zechers. Das Sommerprogramm sieht ähnlich aus wie im vergangenen Jahr, zwei Konzerte gibt es dieses Mal im Weingut Deufel, ebenso zwei im Brunnenhof des Cavazzen, der in diesem Jahr wohl das letzte Mal zur Verfügung steht, bevor der Cavazzen renoviert wird, einmal gastiert der Jazzclub im Zeughaus und auch die Matinee im Haug am Brückele findet wie gewohnt statt.
Die Versammlung quittierte die Arbeit der beiden Vorsitzenden Wolfgang Fauser und Gago Kaiser sowie des Kassierers Christian Neumann schließlich mit großem Beifall und entlastete einstimmig die Vorstandschaft.