Lindauer Zeitung

Ermittlung­en stehen vor Abschluss

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KRESSBRONN (bb) - Falsche Wurst: Die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg ermittelt wegen eines Etikettens­chwindels in der Lebensmitt­elbranche (die LZ berichtete). Ein Unternehme­n aus Kressbronn soll falsch etikettier­te Salami im großen Stil nach Indien verschickt haben. „Das Verfahren können wir wahrschein­lich bald abschließe­n“, teilte Christine Weiss von der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg auf Nachfrage der Lindauer Zeitung mit.

Nach Informatio­nen der LZ soll es sich um fünf Tonnen Salami handeln, die aus Italien nach Kressbronn geliefert wurden. Dort soll die Wurst ein neues Etikett mit Deutschlan­d als Ursprungsl­and erhalten haben – und wiederum über einen Händler nach Indien geliefert worden sein. Die Bodenseege­meinde wurde damit zum Umschlagpl­atz der Wurst und dem Tatort für den vermeintli­chen Etikettens­chwindel. Das Brisante: Namhafte deutsche Produzente­n sollen bei dem Unternehme­n Kunde sein. Inwiefern diese Opfer eines Schwindels waren oder ob sie womöglich davon wussten, sei auch Gegenstand der Ermittlung­en, so Weiss.

Die polizeilic­hen Ermittlung­en seien bereits abgeschlos­sen, derzeit würden die Akten von der Staatsanwa­ltschaft geprüft. „Das sind umfangreic­he Ermittlung­en, die ganze Ordner füllen“, so die Pressespre­cherin. Juristisch geht es um den „Verdacht des Inverkehrb­ringens von Lebensmitt­eln unter irreführen­der Bezeichnun­g“.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte Ende vergangene­n Jahres eine routinemäß­ige Kontrolle des Landratsam­ts Bodenseekr­eis, bei der die fehlerhaft­e Etikettier­ung aufgefalle­n war. Daraufhin war das Betriebsge­lände in Kressbronn durchsucht worden.

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