Hydrographen fachsimpeln in Lindau
Vermessung des Sees ist dauerhafte Herausforderung – Experten tauschen sich über Erfassung und Technik aus
LINDAU (lz) - Mit der Bestimmung der Tiefenverhältnisse des Bodensees und anderen Gewässern sowie vielen weiteren technischen Fragen rund um die Hydrographie beschäftigt sich der Deutsche Hydrographentag, der in diesem Jahr vom 12. bis zum 14. Juni in der Inselhalle Lindau stattfindet.
Was ist denn Hydrographie? Und was macht ein Hydrograph? „Diese Fragen werden uns oft gestellt“, erklärt Thomas Dehling, Vorsitzender der Deutschen Hydrographischen Gesellschaft (DHyG) in einer Pressemitteilung für die Hydrographentag. Die Wissenschaft und die Berufe dazu würden nicht in den Vordergrund treten. Ihre Bedeutung für die Binnengewässer und die Meere werden aber deutlich, wenn man weiß, dass Hydrographie die Grundlage für jede Nutzung und für den Schutz von Gewässern ist. Und wer genauer hinschaut, erkenne, was für ein interessanter und abwechslungsreicher Beruf dahinterstecke.
Hydrographen beschreiben den Meeresboden. Sie vermessen die Wassertiefen, suchen Wracks und andere Objekte, untersuchen den Gewässergrund und das Wasser darüber. Sie messen Strömungen, den Salzgehalt und ermitteln den Zustand des Wassers. Dazu nutzen sie Schiffe, Flugzeuge oder andere Messplattformen, um mit GPS, hochempfindlicher Sonartechnik, Satelliten-Fernerkundung und anderen Messverfahren die Welt unter Wasser zu erfassen.
„Nur durch genaue Kenntnis der Untiefen und Hindernisse können sichere Schifffahrtswege festgelegt und instand gehalten werden“, so Dehling weiter. „Aber auch andere Anwendungen erfordern detaillier- tes hydrographisches Wissen.“Die DHyG als Berufsverband der Hydrographen hat sich in diesem Jahr Lindau als Tagungsort ausgewählt und führt in der Inselhalle vom 12. bis zum 14. Juni den 32. Deutschen Hydrographentag gemeinsam mit der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (DVW) durch.
Neueste Technik wird gezeigt
Unter dem Titel „Hydrographie 2018 – Trend zu unbemannten Messsystemen“werden Grundlagen zu Datenerfassungsmethoden mit integrierten Multi-Sensor-Systemen vermittelt und ein aktueller Überblick über Anwendungen im Binnenbereich sowie über Projekte im Hochsee- und Küstenbereich gegeben. Der Stand der Technik und die neuesten Entwicklungen werden auf der Konferenz vorgestellt. Begleitend dazu findet eine Fachausstellung statt, bei der Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Hydrographie, Meerestechnik, Vermessung, hydrographische Software und Geoinformationssysteme präsentieren.
„Besonders wichtig ist es uns“, so Dehling weiter, „den Nachwuchs zu interessieren und zu fördern." Daher wird interessierten Schülern und Studierenden ein freier Besuch der Ausstellung ermöglicht und es wird der DHyG Student Excellence Award für herausragende Studienleistungen verliehen.