Duo spielt im Langenargener Schloss
Soulez Larivière und Krüger interpretieren Bach, Beethoven, Ysaye und Szymanowski
LANGENARGEN (lz) - Das Sommerfestival der Langenargener Schlosskonzerte ist am vergangenen Sonntag mit einem bemerkenswerten Klavierabend von Herbert Schuch eröffnet worden. Aber auch die verbleibenden zwölf Veranstaltungen versprechen Konzertabende mit Künstlern und Ensembles der Spitzenklasse, wie Veranstalter Peter Vogel mitteilt. Das gelte auch für das Duo, das am kommenden Freitag, 8. Juni, auftritt. Ab 19.30 Uhr wird die noch junge, aber schon mit internationalen Preisen ausgezeichnete niederländisch-französische Geigerin Cosima Soulez Larivière mit dem Pianisten Roland Krüger ihr erstes Recital im Rahmen der Schlosskonzerte geben.
Cosima Soulez Larivière wurde 1996 in Paris geboren, besitzt neben der französischen auch die niederländische Staatsangehörigkeit und begann im Alter von drei Jahren mit dem Geigenspiel. Aufgetreten ist die junge Violinvirtuosin bereits in der Schweiz, in Deutschland, Österreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Italien. Sie konnte zahlreiche renommierte Preise gewinnen, darunter den ersten Preis bei der „Bartók World Competition“2017 in Budapest. In der Bodenseeregion begeisterte die 21-jährige Geigerin zuletzt über Ostern dieses Jahres mit ihrer Darbietung von Beethovens Violinkonzert, das sie im Rahmen des internationalen Violinfestivals junger Meister in Ravensburg, Lindau, Memmingen und Augsburg mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim präsentierte. Derzeit studiert sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in der Violinklasse von Professor Krzysztof Wegrzyn.
Roland Krüger studierte zunächst bei Professor Oleg Maisenberg, danach hauptsächlich bei Professor Karl-Heinz Kämmerling, und war von 1999 bis 2001 einer der wenigen ausgewählten Studenten in der Klasse von Krystian Zimerman in Basel. Neben zahlreichen weiteren Preisen und Auszeichnungen erhielt er 2001 den ersten Preis sowie den Publikumspreis beim renommierten Genfer Musikwettbewerb „Concours de Genève“. Seine künstlerische Laufbahn führte ihn durch ganz Europa, nach Asien und in die USA. Krügers pädagogische Tätigkeit begann 2002 als Assistent von Karl-Heinz Kämmerling, 2007 wurde er zum Professor für Klavier an der Musikhochschule Hannover ernannt. Der Duoabend am Freitag mit Cosima Soulez Larivière an der Violine und Roland Krüger am Klavier ist Werken von Bach, Beethoven, Ysaye und Szymanowski gewidmet. Das erste Werk des Abends ist eine Adaption für Violine solo der berühmten Toccata und Fuge in d-moll BWV 565, die von Johann Sebastian Bach für die Orgel komponiert wurde. Im Mittelpunkt des Konzertes stehen aber die Vio- linsonaten von Ludwig van Beethoven und Karol Szymanowski.
Einflüsse von Chopin und Skrjabin
Nach der Pause erklingt zunächst das Poème élégiaque d-moll op. 12 von Eugène Ysaye, bevor die beiden Künstler die Sonate d-moll op. 9 von Karol Szymanowski präsentieren. Obwohl sie für sein Schaffen weniger zentral scheinen als die Orchester-, Vokal- oder Klaviermusik, hat Karol Szymanowski eine Reihe von Werken für Violine und Klavier geschrieben, die seine gesamte Karriere umfassen, schreibt der Veranstalter. Die emotional aufgeladene Violinsonate wurde 1904 komponiert und ist eine von mehreren großformatigen Instrumentalwerken, die in Szymanowskis erster Phase entstanden sind. Hier finden sich Einflüsse von Chopin und Skrjabin, die mit denen der deutschen Spätromantik verwoben sind.
Für interessierte Konzertbesucher gibt Peter Vogel ab 18.45 Uhr eine Programmeinführung.