Klage gegen die LTK
Konzertveranstalter fordert Schadensersatz für ausgefallene Veranstaltungen.
LINDAU - Der Konzertveranstalter „Vaddi Concerts“will gegen die Lindau Tourismus und Kongress GmbH (LTK) klagen. Der Grund: Das Unternehmen hat bislang noch keine Schadensersatzzahlungen für die ausgefallenen Veranstaltungen Anfang des Jahres bekommen. LTKChef Carsten Holz bestätigt das. Allerdings liege das nicht an der LTK, sondern an „Vaddi Concerts“. Der Veranstalter habe bislang nicht die nötigen Unterlagen vorgelegt.
Drei Veranstaltungen wollte „Vaddi Concerts“laut Pressesprecherin Anna Stephan Anfang des Jahres in der Inselhalle ausrichten. Als sich deren Eröffnung verzögerte, musste der Konzertveranstalter umdisponieren. Im Gespräch mit der LZ Anfang November zeigte sich Geschäftsführer Marc Oswald noch zuversichtlich, dass er die Veranstaltungen gemeinsam mit der LTK ins Stadttheater verlegen kann – eine Lösung, mit der er leben könne, wie er damals sagte. Laut Pressesprecherin Stephan hat das aber nicht geklappt. „Teilweise haben wir keinen Termin gefunden, teilweise waren die Veranstaltungen im Stadttheater nicht umsetzbar.“Das Unternehmen meldete bei der LTK Schadensersatz an.
„Da wir bis heute keine Zahlungen der Inselhalle erhalten haben und trotz der Bemühungen unseres Anwaltes kein Vergleich zustande kam, sehen wir uns nun gezwungen, Klage gegen die Inselhalle Lindau beziehungsweise die Lindau Tourismus und Kongress GmbH einzureichen“, schreibt „Vaddi Concerts“jetzt in einer Pressemitteilung.
Nur mit „Vaddi Concerts“noch keine Einigung
LTK-Chef Carsten Holz bestätigt, dass vonseiten der LTK bislang noch kein Geld geflossen sei. „Es stimmt, das Thema ist noch offen“, sagt er im Gespräch mit der LZ am Donnerstag. Allerdings sei „Vaddi Concerts“der einzige Kunde, mit dem die LTK die Schadensersatzzahlungen noch nicht klären konnte. Von der Verzögerung der Inselhallen-Eröffnung betroffen waren wie berichtet 25 Kunden. „Die Unterlagen reichen bislang noch nicht aus“, erklärt Holz. Denn welchen Anspruch „Vaddi Concerts“tatsächlich habe, lasse sich nicht so einfach berechnen. „Es geht ja nicht um den Umsatz, es geht darum, welcher Schaden entstanden ist.“Und da müssten eben neben dem eingebüßten Umsatz auch die Ersparnisse des Kunden gegengerechnet werden. Schließlich seien es öffentliche Mittel, aus denen die LTK die Schäden begleiche. „Das muss nachprüfbar sein.“Dass für das Unternehmen ein Schaden entstanden sei, wolle er keineswegs in Abrede stellen. „Wir haben den Verzug der Inselhalle, daraus sind Kosten entstanden“, sagt er.
„Vaddi Concerts“hingegen behauptet, die LTK wolle die Kosten schlicht nicht erstatten. „Aus unserer Sicht ist es sehr enttäuschend, dass die Lindau Tourismus und Kongress GmbH nicht wie versprochen bereit ist, die Kosten zu erstatten, die uns durch die verzögerte Fertigstellung entstanden sind“, heißt es in der Pressemitteilung. „Um Veranstaltungen erfolgreich durchführen zu können brauchen wir Partner, auf die wir uns verlassen können“, schreibt das Unternehmen weiter. Aus diesem Grund habe sich der Konzertveranstalter dazu entschieden, das für den 13. Dezember geplante Konzert des Soweto Gospel Choir nach Friedrichshafen zu verlegen und zukünftig keine weiteren Veranstaltungen mehr in der Inselhalle Lindau anzubieten. „Wir bedauern sehr, dass die Zusammenarbeit nun unnötigerweise in einem Gerichtsverfahren endet.“Laut „Vaddi Concerts“-Sprecherin Anna Stephan wird die Klage derzeit von einem Anwalt des Unternehmens vorbereitet. Carsten Holz betont im Gespräch mit der LZ, dass er die Unannehmlichkeiten, die dem Unternehmen durch die Verzögerung der Inselhallen-Eröffnung entstanden sind, bedauere. „Keiner will eine Klage haben“, sagt er. „Das ist schade, ich hoffe, dass wir das klären können.“