Bauarbeiten zwingen zum Umsteigen
Ab Montag keine umsteigefreien Verbindungen zwischen Lindau und München.
LINDAU - Einen Tag nach den ersten Verhandlungen mit der Geschäftsleitung von Engie hat es in der Lindauer Firma eine Betriebsversammlung gegeben, in deren Anschluss es zum zweiten Warnstreik kam. Noch mehr Mitarbeiter als am Mittwoch (die LZ berichtete) folgten dem Aufruf. Insgesamt zogen 120 Menschen auf die Bahlsenbrücke, um dort ihren Unmut über die Pläne der Geschäftsleitung kund zu tun.
Unter ihnen waren auch viele Außendienstler, die extra nach Lindau gekommen waren. Die Verhandlungen am Mittwoch hatten erwartungsgemäß keine Ergebnisse gebracht. Am Abend hatte sich die IG Metall ihr Mandat von den Mitgliedern bestätigen lassen, die Verhandlungen mit Engie zu führen, wie der Allgäuer Gewerkschaftschef Dietmar Jansen berichtete. Er erhoffe sich baldige Fortschritte, sagte er. Das werde sich aber voraussichtlich als zäh erweisen, lägen die Erwartungen der beiden Verhandlungsparteien doch sehr weit auseinander.
Die Bahlsenbrücke war als Streikort ausgewählt worden, da zunächst nicht klar war, ob auf der Zufahrtsstraße eine Kundgebung stattfinden dürfe, da sie eine Privatstraße sei. Später erwies sich dies als unbegründet, aber da die Kundgebung für die Brücke schon gemeldet war, zogen die Streikenden über die Brücke und Bregenzer Straße, was sich als publikumswirksam erwies. Viele Fahrzeuge hupten solidarisch beim Passieren der Brücke, sogar die Zugführer zeigten, dass auch sie Laut geben können. Wie berichtet, stieg Engie aus dem Tarifverbund aus. Die Geschäftsführung verlangte von den Mitarbeitern nun unter anderem die 40-Stunden-Woche gegenüber der bisherigen 35-Stunden-Woche – ohne Lohnausgleich.