EBC kommt in Wasserburg gut an
Allerdings hat die Tourist-Information viel Aufwand mit dem Ausstellen der Papierkarte
WASSERBURG - Die Echt-BodenseeCard (EBC) kommt bei den Gästen in Wasserburg gut an. Das berichtete Marika Kasper von der Tourist-Information dem Wasserburger Tourismus-Ausschuss am Mittwochabend. Allerdings sei der bürokratische Aufwand für die Papierkarte hoch.
„Es kostet uns im Schnitt etwa zehn Minuten pro Gast, bis wir dem Kunden eine Karte in die Hand geben können“, sagte Kasper. Denn nicht alle Vermieter druckten ihren Gästen die Karte selbst aus, außerdem stellen die Mitarbeiter der TouristInformation auch Karten für die Angehörigen von Zweitwohnungsbesitzern aus. „Das Problem ist, die ganzen Daten einzugeben“, sagte Kasper. Wie berichtet ist infolge der Insolvenz des technischen Partners Geios AG die ursprüngliche Plastikkarte mit Chip einer Gästekarte aus Papier mit Strichcode gewichen.
Einigen Vermietern musste Kasper außerdem helfen, die nötigen
Einstellungen für die Vordrucke der Papierkarte am Computer vorzunehmen. Auch das habe viel Zeit in Anspruch genommen. „Ich glaube, es dauert noch Jahre, bis die digitale Karte kommt“, sagte Kasper. Bürgermeister Thomas Kleinschmidt erzählte, dass es auch Vermieter gebe, die sich vehement gegen die Karte wehrten.
„Es ist eine tolle Karte, sie wird von den Gästen gut angenommen“, sagte Stefan Hanser (FB). Er beobachte, dass die Gäste seit der Einführung der EBC mehr den öffentlichen Nahverkehr als die Schifffahrt nutzten. „Früher sind die Leute, die nach Lindau gefahren sind, hin und zurück mit dem Schiff, heute fahren sie nur noch einen Weg Schiff“, pflichtete Marco Liebermann (CSU) bei. Denn Gäste können mit der EBC kostenlos im gesamten Bodo-Netz Bus und Bahn fahren. Für Fahrten mit dem Schiff gibt es mit der Gästekarte keine Vergünstigungen. „Die müssen sich auf lange Sicht was überlegen und einsteigen“, sagte Kleinschmidt.
„Meine Erwartungen an die EBC sind übertroffen worden“, schwärmte Liebermann. Gerade für junge Familien sei das Angebot sensationell. Und wegen des höheren Kurbeitrags habe er noch keine einzige Diskussion geführt. Dabei sei in seinem Übernachtungsbetrieb der Kurbeitrag früher im Preis inklusive gewesen. „Das ist also jetzt eine Erhöhung um 2,50 Euro.“Doch auch hinsichtlich des Parkplatz- und Verkehrschaos sei die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ein Traum.
Tatsächlich berichtete auch Kasper, dass die Gäste ihr Verhalten schnell an die EBC angepasst hätten. Und Liebermann ergänzte: „Ich hatte Gäste, die kannten sich nach einer Woche besser aus als ich.“