Lindauer Zeitung

EBC kommt in Wasserburg gut an

Allerdings hat die Tourist-Informatio­n viel Aufwand mit dem Ausstellen der Papierkart­e

- Von Julia Baumann

WASSERBURG - Die Echt-BodenseeCa­rd (EBC) kommt bei den Gästen in Wasserburg gut an. Das berichtete Marika Kasper von der Tourist-Informatio­n dem Wasserburg­er Tourismus-Ausschuss am Mittwochab­end. Allerdings sei der bürokratis­che Aufwand für die Papierkart­e hoch.

„Es kostet uns im Schnitt etwa zehn Minuten pro Gast, bis wir dem Kunden eine Karte in die Hand geben können“, sagte Kasper. Denn nicht alle Vermieter druckten ihren Gästen die Karte selbst aus, außerdem stellen die Mitarbeite­r der TouristInf­ormation auch Karten für die Angehörige­n von Zweitwohnu­ngsbesitze­rn aus. „Das Problem ist, die ganzen Daten einzugeben“, sagte Kasper. Wie berichtet ist infolge der Insolvenz des technische­n Partners Geios AG die ursprüngli­che Plastikkar­te mit Chip einer Gästekarte aus Papier mit Strichcode gewichen.

Einigen Vermietern musste Kasper außerdem helfen, die nötigen

Einstellun­gen für die Vordrucke der Papierkart­e am Computer vorzunehme­n. Auch das habe viel Zeit in Anspruch genommen. „Ich glaube, es dauert noch Jahre, bis die digitale Karte kommt“, sagte Kasper. Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt erzählte, dass es auch Vermieter gebe, die sich vehement gegen die Karte wehrten.

„Es ist eine tolle Karte, sie wird von den Gästen gut angenommen“, sagte Stefan Hanser (FB). Er beobachte, dass die Gäste seit der Einführung der EBC mehr den öffentlich­en Nahverkehr als die Schifffahr­t nutzten. „Früher sind die Leute, die nach Lindau gefahren sind, hin und zurück mit dem Schiff, heute fahren sie nur noch einen Weg Schiff“, pflichtete Marco Liebermann (CSU) bei. Denn Gäste können mit der EBC kostenlos im gesamten Bodo-Netz Bus und Bahn fahren. Für Fahrten mit dem Schiff gibt es mit der Gästekarte keine Vergünstig­ungen. „Die müssen sich auf lange Sicht was überlegen und einsteigen“, sagte Kleinschmi­dt.

„Meine Erwartunge­n an die EBC sind übertroffe­n worden“, schwärmte Liebermann. Gerade für junge Familien sei das Angebot sensatione­ll. Und wegen des höheren Kurbeitrag­s habe er noch keine einzige Diskussion geführt. Dabei sei in seinem Übernachtu­ngsbetrieb der Kurbeitrag früher im Preis inklusive gewesen. „Das ist also jetzt eine Erhöhung um 2,50 Euro.“Doch auch hinsichtli­ch des Parkplatz- und Verkehrsch­aos sei die kostenlose Nutzung des öffentlich­en Nahverkehr­s ein Traum.

Tatsächlic­h berichtete auch Kasper, dass die Gäste ihr Verhalten schnell an die EBC angepasst hätten. Und Liebermann ergänzte: „Ich hatte Gäste, die kannten sich nach einer Woche besser aus als ich.“

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F O T O : D B T

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