Lindauer Zeitung

Verheerend­es Bild der Telekom

- Margit und Herbert Holinski, Lindau

Zum Bericht „Notfallpla­n hat Feuertaufe bestanden!“; LZ vom 2. Juni: Hier war die Rede von etwas nicht Dagewesene­m und davon, dass der Ausfall ganze drei Tage gedauert hat. Wir wollen die Öffentlich­keit darüber informiere­n, dass es noch weitaus schlimmer geht; möglicherw­eise gibt es weitere Betroffene. Wir sind TKL-Kunden. Am 17. Mai sind Telefon und Internet ausgefalle­n. Der Zeitpunkt steht in auffällige­m Zusammenha­ng mit der Schadensbe­hebung durch die Telekom bei den Geschäftsk­unden.

Am 24. Mai kam der Servicetec­hniker der TKL. Er stellte einen Fehler bei der Telekom fest, an deren Netz die TKL zum Teil anbindet. Er vermittelt­e einen Termin mit der Telekom. Am 26. Mai kam der Techniker der Telekom; er sagte nach kurzer Untersuchu­ng, er müsse einen nahegelege­nen Schaltkast­en aufsuchen; Rückmeldun­g wurde zugesagt. Die Rückmeldun­g kam bis zum 3. Juni nicht, die Störung besteht fort, mittlerwei­le seit 21 Tagen.

Eine Beschwerde bei der TKL ergab, dass der Schaden nur von der Telekom behoben werden kann, und dass diese sich Zeit lässt. Die Dienstleis­ter, die auf das Netz der Telekom angewiesen sind, haben offensicht­lich keine Mittel, die Belange ihrer Kunden gegen die Telekom in zumutbarer Zeit durchzuset­zen. Eine Schadensbe­hebung ist nicht absehbar.

Wir meinen, hier zeigt sich ein verheerend­es Bild. Dass so etwas in unserem Land im Jahr 2018 möglich ist, hätten wir nicht gedacht. Die Fakten deuten auf eine nicht handlungsf­ähige Telekom hin. Hier stimmt etwas nicht. Ist das Netz so marode? Ist kein Personal vorhanden? Fehlt es am Willen? Die Telekom kann sicher ein auskömmlic­hes Netzentgel­t kalkuliere­n. Wo werden diese Einnahmen eingesetzt? Hier sollte alsbald eine Revision erfolgen.

Viele Firmen geben Millionen aus, um ihre Außendarst­ellung zu verbessern; dieses Geld kann sich die Telekom sparen. Wir werden uns bei unserem Wahlkreisa­bgeordnete­n für den Bundestag beschweren, wenn wir wieder am Netz sind. Wir sind gespannt, von wie vielen Störungsta­gen wir dann berichten können.

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