Das erste Feuerwehrauto rollte 1961 durch Wasserburg
Schüler blicken auf die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wasserburg
WASSERBURG - Von den Anfängen der Wasserburger Feuerwehr ist nur wenig bekannt, da es nur lückenhafte Aufzeichnungen gibt. Ende des 19. Jahrhunderts, am 14. Mai 1876, wurde die Freiwillige Wasserburger Feuerwehr gegründet.
Bis dahin musste jeder Bürger, wenn es brannte, mit anpacken. Sie bildeten aus ledernen Eimern eine Eimerkette von einer Wasserquelle bis zum Brandort. Problematisch war, dass es viel zu lange dauerte, bis ein Eimer am Brandherd war und dieser nur maximal zehn Liter Wasser aufnehmen konnte. Der Wasserverlust auf dem Weg dorthin war sehr groß. Man musste auch sehr nah ans Feuer gehen, um einen Löscherfolg zu erzielen. Dies war für jeden sehr gefährlich. Durch die geringe Wurfweite des Wassers aus dem Eimer erzielte man kaum Löscherfolge.
Viele Häuser brannten lichterloh, da die meisten aus Holz und die Dächer aus Stroh oder Schindeln bestanden. Um das Übergreifen des Feuers zu verhindern, riss man die Nachbarhäuser mit Einreißhaken ein. Brannte es Ende des 19. Jahrhunderts in Wasserburg, so holte sich die Feuerwehr das Löschwasser aus drei Dorfbrunnen, dem Eschbach und dem Bodensee. Der Behälter der Feuerspritze musste über eine Eimerkette mit hohem Personalaufwand von Hand gefüllt werden. Mit dieser konnten 100 Liter Wasser pro Minute zum Löschen genutzt werden. Vier Feuerwehrmänner mussten bis zur Erschöpfung pumpen. Eine Erleichterung war für die Wasserburger Feuerwehrmänner 1933 der Tragkraftspritzenanhänger. Dieser wurde mit Benzin betrieben. Mit dieser Motorpumpe konnte man 800 Liter Wasser pro Minute auf das Feuer spritzen.
Ihr erstes Feuerwehrauto erhielt die Wasserburger Feuerwehr 1961. Mit diesem konnte man erstmals eine Löschgruppe mit dazugehörigem Material schnellstmöglich zum Einsatzort bringen. Erst zwanzig Jahre später ermöglichte die Anschaffung einer Anhängerleiter, die eine Steighöhe von 17,8 Meter besaß, die Rettung von Personen aus höheren Stockwerken.
Ende der 80er-Jahre modernisierte sich die technische Ausrüstung erheblich. Erstmals standen den Feuerwehrmännern Atemschutzgeräte zur Verfügung. Durch diese konnten Brände von innen bekämpft und Menschen gerettet werden. Auch erhielten die Feuerwehrmänner Ende des 20. Jahrhunderts neue Einsatzbekleidung. Diese bestand aus einer nicht brennbaren Kunstfaser und war wasserdicht.
Das eingenähte Isolierfutter schützte den Feuerwehrmann vor Hitze und Verbrennungen. Auch waren Leuchtstreifen aufgenäht, die die Feuerwehrmänner im Einsatz schützten.