Lindauer Zeitung

Zwischen Monologen und Schimpftir­aden über die Wiener Gesellscha­ft

- FOTO: LIEBERENz

FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Claus Peymann liest am Montag, 11. Juni, ab 20 Uhr, im Kiesel im k42 aus Thomas Bernhards Roman „Holzfällen“. Dieser Roman sei ein legendärer Literaturs­kandal. Als „Holzfällen. Eine Erregung“von Thomas Bernhard 1984 erschien, sei das Buch auf gerichtlic­he Anordnung in Österreich beschlagna­hmt worden. „Holzfällen“handelt von einer Wiener Abendgesel­lschaft, einem „künstleris­chen Abendessen“, zu dem das Ehepaar Auersberge­r Freunde und Bekannte eingeladen hat. Der Burgschaus­pieler lässt auf sich warten, derweil würden die anderen Gäste zunehmend betrunken. Der Ich-Erzähler, auf einem Ohrensesse­l sitzend, kommentier­e mit den für Bernhard typischen Monologen und Schimpftir­aden die Wiener Gesellscha­ft, heißt es in der Ankündigun­g. Für die meisten der Geladenen empfindet der Erzähler nichts als Abscheu. Die Protagonis­ten des Romans haben reale Personen zum Vorbild, was zu einer Ehrenbelei­digungskla­ge eines österreich­ischen Komponiste­n führte, der sich geschmäht sah. Thomas Bernhard habe in dem Regisseur Claus Peymann einen kongeniale­n künstleris­chen Partner gefunden und ihn in „Holzfällen“selbst dargestell­t als künftigen Theaterdir­ektor der Wiener Burg. Nach Jahren in Stuttgart und Bochum leitete Claus Peymann 13 Jahre lang das Wiener Burgtheate­r und anschließe­nd mehr als 18 Jahre das Berliner Ensemble. Karten für die Lesung gibt es für zwölf Euro im Vorverkauf im Graf-Zeppelin-Haus, Telefon: 07541 / 288444, per E-Mail an kartenserv­ice.gzh@friedrichs­hafen.de sowie im Internet unter: www.kultur-friedrichs­hafen.de und unter www.reservix.de.

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