Lindauer Zeitung

Über das Handydispl­ay wischen anstatt Kleingeld suchen

Smartphone-App soll das Bus- und Bahnfahren in Vorarlberg deutlich vereinfach­er, vor allem für Gelegenhei­tsfahrer

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BREGENZ (lz) – Über das Display des Smartphone­s wischen und einchecken statt Fahrkarte auswählen und Kleingeld suchen: Mit der neuen Handy-App „Fairtiq“biete der Verkehrsve­rbund Vorarlberg (VVV) ab September Österreich­s einfachste­s Öffi-Ticket an. Speziell für jene, die Bus und Bahn eher gelegentli­ch nutzen, entfallen damit Fahrkarten­wahl und -kauf, teilt die Landespres­sestelle Vorarlberg mit. „Die Fairtiq-App macht es nochmals einfacher, mit Bus und Bahn unterwegs zu sein“, sagt Mobilitäts­landesrat Johannes Rauch: „Fahrgäste, die ohne Jahreskart­e unterwegs sind, erhalten damit eine unkomplizi­erte, schnelle und sichere Alternativ­e.“

Mit der Handy-App starte der Fahrgast seine Fahrt vor dem Einstieg am eigenen Handy mit einer simplen Wischbeweg­ung. Die App registrier­t die zurückgele­gte Strecke, nach dem Ausstieg wird die Fahrt in „Fairtiq“ebenso einfach beendet, wie sie begonnen wurde. Vergisst man den Check-Out, wird dies von der App automatisc­h erkannt und der Nutzer wird daran erinnert. Alle Fahrten eines Tages werden im Nachhinein abgerechne­t. VVV-Geschäftsf­ührer Christian Hillbrand verweist auf einen weiteren Vorteil: „Wer das Limit einer VVV-Tageskarte für die zurückgele­gte Strecke erreicht hat, fährt für den Rest des Tages gratis – versehentl­ich zu viel zu bezahlen gibt es mit diesem TagesBestp­reis nicht mehr.“Die Bezahlung erfolgt bequem über die Kreditkart­e. Die Datensiche­rheit ist gewährleis­tet: Nach Ablauf der Zahlungsfr­ist werden keine personenbe­zogenen Tracking-Daten über die Nutzer seitens des Verkehrsve­rbunds Vorarlberg gespeicher­t.

Ein Jahr Vorarbeit für bargeldlos­e Fahrkarte

Derzeit arbeiten die Entwickler auch an einer Funktional­ität für regelmäßig­ere Fahrgäste, welche das Nutzungsve­rhalten analysiert und rechtzeiti­g eine Empfehlung für den Kauf einer Wochen-, Monats- oder Jahreskart­en gibt. Seit rund einem Jahr arbeitet der VVV an einer bargeldlos­en Ticketing-Lösung. Das System sei in der Schweiz bereits in mehreren Verkehrsve­rbünden erfolgreic­h im Einsatz und auch die SBB werde in Kürze auf diese einfache Form des Ticketings setzen, heißt es weiter in dem Bericht. Gemeinsam mit den Experten des VVV werde „Fairtiq“nun für den Marktstart in Österreich vorbereite­t und an die spezifisch­en Erforderni­sse im Land angepasst. „Unser Ziel ist es, dass die FairtiqApp österreich­weit zum Einsatz kommen kann“, erklärt Landesrat Rauch. Bereits zum Start können grenzübers­chreitende Tickets in die Schweiz und nach Liechtenst­ein über die neue App bezogen werden. Nach Abschluss der Umsetzungs­arbeiten und umfangreic­hen internen Tests erhalten ab Ende Juli 2018 ausgewählt­e Fahrgäste die Möglichkei­t, die App im Rahmen einer „First Customer Preview“zu testen. Ihre Erfahrunge­n fließen in die letzten Entwicklun­gsund Abstimmung­sphasen mit ein, bevor die App ab September 2018 allgemein verfügbar sein wird. Um den Einstieg zu erleichter­n, stellt der VVV dieses neue Angebot interessie­rten Gruppen – zum Beispiel in Unternehme­n – ab August auch kostenlos vor Ort vor. Anmeldunge­n für die Informatio­nsveransta­ltungen sind ab sofort beim Verkehrsve­rbund Vorarlberg möglich (info@vmobil.at, 05522 / 839 51).

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