Süß-scharf: So schmeckt das Kulturufer
Von 27. Juli bis 5. August gibt’s an der Uferpromenade Kultur satt
„Wer zum Kulturufer geht, wird mit guter Laune belohnt. Wer daheim bleibt, der bestraft sich selbst.“Franz Hoben, stellvertretender Kulturamtschef
FRIEDRICHSHAFEN - Was haben eine prall gefüllte Bonboniere und das Kulturufer gemeinsam? Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch beim Friedrichshafener Festival müssen die Gäste nur zugreifen: Sanft und süß dürfte zum Beispiel der Auftritt von Sänger Wincent Weiss schmecken. Wer es deftig oder gar sauer mag, sollte sich von Kabarettist Andreas Rebers bedienen lassen. Feurig-scharfe Kost servieren üblicherweise die Straßenkünstler.
Franz Hoben und Claudia Engemann vom Kulturbüro haben mit Unterstützung von Bürgermeister Andreas Köster am Donnerstag im Rathaus das Programm für das 34. Kulturufer vom 27. Juli bis 5. August im Park am See vorgestellt. Die Schwäbische Zeitung nennt Höhepunkte. Musik: Dem ● ein oder anderen erfahrenen Kulturufergänger werden in diesem Jahr die ganz großen Namen fehlen. Dafür punktet das Festival mit gefragten Nachwuchskünstlern, wie zum Beispiel Wincent Weiss, der im April den Musikpreis Echo als „Newcomer“gewonnen hat, für seine Fans gerne ein „Feuerwerk“singt und zündet – und für dessen Auftritt am Montag, 30. Juli, um 20 Uhr die Tickets langsam knapp werden. Ebenfalls im Bereich Deutscher Pop unterwegs und auf dem Weg nach oben ist Lotte aus Ravensburg, die am Samstag, 28. Juli, auftritt. „Von ihr wird sicher noch viel zu hören sein, Besucher sollten sich ihre Anfänge nicht entgehen lassen“, lautet der Tipp von Kulturamts-Mitarbeiterin Claudia Engemann.
Eine ganz andere Richtung, nämlich World-Jazz, wird von Hotel Bossa Nova zu hören sein. Die Musiker um Sängerin Liza da Costa überwinden am Freitag, 3. August, ab 20 Uhr Genre-Grenzen, um Fado, Samba und afrokubanische Elemente mit europäischem Bossa Nova zu verbinden. Am selben Abend zur selben Zeit vertrauen außerdem gleich drei Bands bei der A-capella-Nacht allein auf ihre Stimmen: Quintense, „Das wird super“und Touché.
Theater, Kabarett und mehr: ●
„Wer zum Kulturufer geht, wird mit guter Laune belohnt. Wer daheim bleibt, der bestraft sich selbst“, ist Franz Hoben überzeugt. Zur Aufmunterung empfiehlt der stellvertretende Kulturamtschef beispielsweise Andreas Rebers, der seit Jahren politische Themen zerpflückt und gerade erst den Dieter-Hildebrandt-Preis verliehen bekam. In seinem Programm „Amen“stellt der „Satiriker der Giftklasse A“am Dienstag, 31. Juli, ab 20 Uhr die Glaubensfrage.
Wiederholungstäter in Sachen Kulturufer ist das N.N. Theater Köln, das am Donnerstag, 2. August, um 20 Uhr das Stück „20 000 Meilen unter dem Meer – Der Sturm“, sehr frei nach Jules Verne und William Shakespeare, auf die Bühne bringt. Für Bewegung sorgen die beiden Tanztheater Compagnie Illicite Fábio Lopes aus Frankreich (Sonntag, 29. Juli, 20 Uhr) und die italienische-iranische DaCru Dance Company (Mittwoch, 1. August, 20 Uhr).
Rechenkunst: Nicht zu vergessen ● Artisten, Jongleure, Zauberer, Singer-Songwriter, die täglich bis 23 Uhr und samstags bis 24 Uhr dafür sorgen, dass Kunst auf die Straße kommt – und zwar kostenlos beziehungsweise für eine Spende, die jeder Zuschauer, der es sich leisten kann, gerne geben sollte. Franz Hoben spricht von 80 Shows am Tag, macht mal zehn eine beachtliche Zahl.
„In Friedrichshafen gibt es viele Leuchttürme, aber das Kulturufer glänzt ganz besonders – und zwar in die ganze Region hinaus“, betont Andreas Köster. Und die Besucherzahlen – 2017 waren es 130 000, davon 10 000 zahlende Gäste – bestätigen seine Einschätzung. Der Glanz ist der Stadt ein Zuschuss in Höhe von 200 000 Euro wert. Wer wie der Bürgermeister ein Herz fürs Kulturufer hat, kann sich übrigens wieder einen Unterstützerbutton kaufen, natürlich in Herzform. Dazu gibt es einen Kulturuferkrokodil-Schlüsselanhänger von Günter Mattei, dem Macher der legendären Kulturufer-Plakate. Der Preis für beides: sieben Euro.
Das ganze Kulturufer-Programm und Tickets gibt es unter ●» www.kulturufer.de Eintrittskarten gibt es außerdem in den Geschäftsstellen der Schwäbischen Zeitung in Friedrichshafen und Ravensburg oder telefonisch unter 0751 / 29 55-57 77 sowie im Graf-Zeppelin-Haus, Telefon 07541 / 28 84 44 oder im Internet unter ●» www.reservix.de