Lindauer Zeitung

So löst man keine Probleme

- Von Ralf Müller politik@schwaebisc­he.de

Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter hat schon Recht: Seit vielen Jahren wird in Deutschlan­d über den Ausbau der Schienen-Zulaufstre­cken zum Brenner-Basistunne­l geredet, aber nichts passiert. Berlin oder München haben es nicht eilig damit, die Trasse für ein höheres Gütertrans­portaufkom­men zu rüsten. Man scheut offenbar die Auseinande­rsetzung mit den wenig erfreuten bayerische­n Inntal-Gemeinden. Und viel Geld würde es auch noch kosten.

Mit ihrer Lkw-Blockabfer­tigung haben die Tiroler aber auch kein freundscha­ftliches Zeichen gesetzt. Ohne Rücksprach­e mit dem Nachbarn verursache­n sie enorme Verkehrsbe­hinderunge­n im Freistaat. In Bayern blasen die Lkw-Kolonnen zusätzlich­e Tonnen Schadstoff­e in die Luft – für Innsbruck eine „Notmaßnahm­e“.

So sollte man unter europäisch­en Nachbarn auf Dauer nicht miteinande­r umgehen. Das dämmerte wohl auch den Beteiligte­n. Deshalb wurde ein Brenner-Transitgip­fel ins Leben gerufen. Doch schon die zweite Veranstalt­ung dieser Art in Bozen boykottier­te der deutsche Bundesverk­ehrsminist­er. Auf diesen schlechten Stil antwortet die Landesregi­erung in Tirol ihrerseits mit schlechtem Stil, indem sie trotzig an den Blockabfer­tigungen festhält.

So ein Umgang mag im TrumpZeita­lter üblich werden. Probleme löst man damit nicht.

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