So löst man keine Probleme
Tirols Landeshauptmann Günther Platter hat schon Recht: Seit vielen Jahren wird in Deutschland über den Ausbau der Schienen-Zulaufstrecken zum Brenner-Basistunnel geredet, aber nichts passiert. Berlin oder München haben es nicht eilig damit, die Trasse für ein höheres Gütertransportaufkommen zu rüsten. Man scheut offenbar die Auseinandersetzung mit den wenig erfreuten bayerischen Inntal-Gemeinden. Und viel Geld würde es auch noch kosten.
Mit ihrer Lkw-Blockabfertigung haben die Tiroler aber auch kein freundschaftliches Zeichen gesetzt. Ohne Rücksprache mit dem Nachbarn verursachen sie enorme Verkehrsbehinderungen im Freistaat. In Bayern blasen die Lkw-Kolonnen zusätzliche Tonnen Schadstoffe in die Luft – für Innsbruck eine „Notmaßnahme“.
So sollte man unter europäischen Nachbarn auf Dauer nicht miteinander umgehen. Das dämmerte wohl auch den Beteiligten. Deshalb wurde ein Brenner-Transitgipfel ins Leben gerufen. Doch schon die zweite Veranstaltung dieser Art in Bozen boykottierte der deutsche Bundesverkehrsminister. Auf diesen schlechten Stil antwortet die Landesregierung in Tirol ihrerseits mit schlechtem Stil, indem sie trotzig an den Blockabfertigungen festhält.
So ein Umgang mag im TrumpZeitalter üblich werden. Probleme löst man damit nicht.