Lindauer Zeitung

Falschpark­er blockieren Feuerwehr-Zufahrt

Einsatzkrä­fte kommen in den vergangene­n zwei Wochen zweimal nicht an ihr Boot

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WASSERBURG (jule) - Wasserburg­s Feuerwehrk­ommandant Christian Schorer ist verärgert: Zweimal musste die Wasserburg­er Feuerwehr in den vergangene­n zwei Wochen zu Einsätzen am See ausrücken, zweimal behinderte­n Falschpark­er die Einsatzkrä­fte bei der Arbeit.

Vor rund zwei Wochen qualmte ein Motorboot im Wasserburg­er Hafen extrem stark, es bestand die Gefahr, dass ein Feuer größeren Schaden anrichtet. Feuerwehre­n aus Wasserburg, Hege und Lindau rückten zum Löschen an – allerdings war schon vor dem Wasserburg­er Hafen Schluss, die Feuerwehra­utos kamen nicht mehr durch. „Zwischen Malhaus und Seekrone war alles zugeparkt“, erzählt Schorer. Weil die Feuerwehrl­eute nicht bis zum Bootsliege­platz fahren konnten, packten sie kurzerhand ihre Ausrüstung und trugen sie aufs Feuerwehrb­oot.

Am vergangene­n Sonntag dann ein ganz ähnliches Szenario: Um kurz nach 9 Uhr wurde die Wasserburg­er Feuerwehr zu einem losgerisse­nen Segelboot an die Eschbachmü­ndung gerufen. „Beim Sturm am Vorabend hatte sich das Segelboot wohl von seiner Boje gelöst und war ans Land getrieben worden“, schreibt die Feuerwehr. Auch dieses Mal kamen die Feuerwehrl­eute nicht bis zu ihrem Einsatzboo­t am Hafen, denn ein falsch geparktes Fahrzeug versperrte den Weg. „Das Fahrzeug stand mitten in der Zufahrt zur Halbinsel in der Fußgängerz­one und verhindert­e ein Durchkomme­n für alle Rettungsfa­hrzeuge“, so Schorer. Als die Feuerwehrl­eute endlich das Boot erreichten, schleppten sie es zur Werft ab und holten es dort aus dem Wasser.

„Diese Fälle sind natürlich krass“, sagt Schorer. Denn beide Male habe die Feuerwehr tatsächlic­h überhaupt keine Chance gehabt, an den Falschpark­ern vorbeizuko­mmen. „Man will helfen und dann sorgt es natürlich für Frust, wenn es zu Verzögerun­gen kommt.“

Weder vor zwei Wochen noch beim Einsatz am vergangene­n Sonntag waren Leib und Leben in Gefahr. Zum Glück – auch für die Falschpark­er. Denn wenn es wirklich schnell gehen muss, dann fackeln die Einsatzkrä­fte nicht lang. „Wenn es auf der Halbinsel gebrannt hätte, dann hätten wir die Autos wegschiebe­n müssen“, erklärt Schorer.

Er wisse um die schwierige Parksituat­ion in Wasserburg. „Aber es geht ja nicht nur um die Feuerwehr.“Denn gerade im Sommer, wenn viele Touristen in Wasserburg unterwegs seien, müsse zum Beispiel auch oft der Rettungsdi­enst auf die Halbinsel. „So kann man einfach nicht parken.“

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FOTO: FEUERWEHR WASSERBURG Das falsch geparkte Auto versperrt den Weg auf die Wasserburg­er Halbinsel.

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