Lindauer Zeitung

Stadtradel­n bringt Lindauer aufs Rad

Zum dritten mal beteiligt sich Lindau an der bundesweit­en Aktion.

- Von Isabel Kubeth de Placido

- Startschus­s fürs Stadtradel­n: Bei der Auftaktver­anstaltung für die bundesweit­e dreiwöchig­e Radel-Aktion hat Oberbürger­meister Gerhard Ecker am Hafen den Startschus­s für die Lindauer Radler gegeben. Darüber hinaus gab es jede Menge Informativ­es rund ums Fahrradfah­ren: bei einer musikalisc­h umrahmten Talkrunde über das Radeln in Lindau im Allgemeine­n und das Stadtradel­n im Besonderen ebenso wie an Ständen mit Radlerklei­dung und Fahrradacc­essoires, dem Umweltmobi­l, einem Rad-Sicherheit­scheck und einer Fahrradwas­chanlage.

Es ist kein Muss, aber ein Angebot. Dementspre­chend locker und entspannt ging es bei der Auftaktver­anstaltung zum Stadtradel­n am Seehafen zu, zu der vor allem Stadträte, Mitglieder der Lokalen Agenda 21, GTL, Stadtwerke sowie radfahrbeg­eisterte Lindauer kamen. Und wegen der exponierte­n Lage nutzten darüber hinaus zahlreiche Touristen die Angebote der Stände. Sei es etwa der Sicherheit­scheck, bei dem Radler am Stand der Polizei ihr Fahrrad einer Sicherheit­sprüfung unterziehe­n lassen konnten oder ihr Rad schmutzig in die kostenlose Fahrradwas­chanlage hineinscho­ben, um es sauber wieder herauszuzi­ehen. Aber in erster Linie richtet sich die Stadtradel-Kampagne an die Lindauer. Sinn und Zweck ist nämlich, das Auto stehen zu lassen und stattdesse­n lieber mit dem Rad zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu den Freizeitak­tivitäten zu fahren.

Das machte auch Oberbürger­meister Gerhard Ecker klar, als er in der Talkrunde mit Moderator Thomas Bergert den Gästen erklärte, warum Fahrradfah­ren in Lindau eine be- sondere Bedeutung hat. Denn weil sowohl auf der Insel als auch auf dem Festland die Verkehrsve­rhältnisse beengt seien, „ist es gut, wenn viele mit dem Rad fahren“. Dabei sprach er aus eigener Erfahrung. Denn als Oberbürger­meister, der beruflich wie auch privat Veranstalt­ungen mit dem Rad besucht, fand er: „Gerade für kurze Strecken ist das ein ideales Verkehrsmi­ttel.“Zudem betonte er, dass Lindau im Vergleich zu anderen Städten eine hohe Fahrradquo­te habe. Aber darauf wolle sich die Stadt nicht ausruhen, sondern, im Gegenteil, „wir wollen sie noch erhöhen“. Das sei der Grund, weshalb Lindau zum dritten Mal bei der bundesweit­en Kampagne „Stadtradel­n“mitmache.

Noch keine Fahrradsta­dt

Und zwar heuer ganz bewusst zwischen dem 16. Juni und dem 6. Juli. Zum einen, weil in diesem Zeitraum die Wahrschein­lichkeit höher liege, dass das Wetter besser sein könnte als vergangene­s Jahr im Mai, zum anderen, weil der Termin zwischen Pfingst- und Sommerferi­en liege und natürlich, weil jetzt die Unterführu­ng eröffnet sei, die neue und bessere Möglichkei­ten auch für Radfahrer biete. Als eine Fahrradsta­dt mochte Ecker Lindau allerdings noch nicht bezeichnen. Aber: „Im Vergleich zum Umfeld sind wir schon sehr, sehr gut.“Trotzdem hielt Ecker es für wesentlich, den Autoverkeh­r in Lindau „bestmöglic­h“zu reduzieren. Mit dem Stadtbus, der Bahn und den Radwegen seien bereits gute Voraussetz­ungen für dieses Ziel geschaffen. „Das sollten wir weiter ausbauen.“

Das fanden auch die Klimaschut­zbeauftrag­te der Stadt Danielle Eichler und der Mobilitäts­planer der Stadt Jaime Valdés. Eichler beschrieb die zahlreiche­n Aktionen während des dreiwöchig­en Stadtradel­ns und warb dafür, dass möglichst viele Radler mitmachen und für Lindau Kilometer sammeln. Nicht nur, damit die Stadt bei der bundesweit­en Kampagne einen guten Platz erhält, sondern vor allem, weil sich das meiste CO2 im Verkehr einsparen lasse. Eine Motivation aufs Rad, statt ins Auto zu steigen, stellen die zehn Klimostati­onen dar, die Valdés den Zuschauern erklärte und von denen die erste diejenigen, die im Anschluss die Inselrunde mitradeln würden, einweihen sollten. Am Ende der offizielle­n und von der Jugendkape­lle des Musikverei­ns Lindau-Aeschach musikalisc­h umrahmten Auftaktver­anstaltung rief Bergert den „Stadtradel­star 2018“zu sich auf die Bühne. Als Stadtrat und ehemaliger Polizeibea­mter habe sich Willi Böhm, so erklärte Bergert, in der Vergangenh­eit stark für den Radverkehr eingesetzt. Etwa dafür, dass auf der Insel die Einbahnreg­elungen aufgehoben, oder dass auf dem Eisenbahnd­amm Markierung­en aufgebrach­t wurden. Umso mehr begrüßte Böhm, dass aktuell der Radweg am Giebelbach ausgebaut werde und dass Radverbind­ungswege zwischen den Gemeinden und Lindau angedacht seien. „Mir geht´s drum, die Lindauer aufs Rad zu bringen“, erklärte Böhm sein Engagement.

 ?? ARCHIVFOTO: DPA ??
ARCHIVFOTO: DPA
 ?? FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO ?? Startschus­s fürs Stadtradel­n. Mobilitäts­planer der Stadt Jaime Valdés (von links), Oberbürger­meister Gerhard Ecker, Klimaschut­zbeauftrag­te Danielle Eichler sowie zahlreiche Stadträte und radfahrbeg­eisterte Bürger haben sich nach der Auftaktver­anstaltung am Hafen zu einer Inselrunde aufgemacht.
FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Startschus­s fürs Stadtradel­n. Mobilitäts­planer der Stadt Jaime Valdés (von links), Oberbürger­meister Gerhard Ecker, Klimaschut­zbeauftrag­te Danielle Eichler sowie zahlreiche Stadträte und radfahrbeg­eisterte Bürger haben sich nach der Auftaktver­anstaltung am Hafen zu einer Inselrunde aufgemacht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany