Abstellmöglichkeiten für Radfahrer am Bahnhof verdreifacht
Erste Klimostation am Gleis 1 ist eröffnet – Radfahrern stehen am Bahnsteig von Gleis 1 jede Menge Stellplätze zur Verfügung
LINDAU - Pendler dürfen sich freuen: Die erste Klimostation ist eröffnet. Und zwar dort, wo sie am nötigsten gebraucht wird. Im Bahnhof, auf dem Bahnsteig von Gleis 1, hat Bürgermeister Gerhard Ecker zusammen mit mehreren Stadträten, der Klimaschutzbeauftragten Danielle Eichler und dem Mobilitätsplaner der Stadt Jaime Valdés sowie mit Bürgern im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Stadtradelns die erste von zehn Klimostationen eröffnet und ausprobiert. Das Fazit: Sowas hat den Lindauer Radlern schon immer gefehlt.
„Das war allerhöchste Eisenbahn. Aus Pendlersicht ist das wirklich eine Erleichterung“, freut sich Steffen Riedel. Als ehemaliger Pendler, der jahrzehntelang mit dem Rad zum Bahnhof und von dort aus weiter mit dem Zug zu seiner Arbeitsstelle gefahren ist, weiß er, wie wichtig sichere Fahrradabstellplätze sind. Denn, so beschreibt er die frühere Situation: „Bisher war es so, dass man nicht wusste, wo parken.“
Doch damit ist es jetzt vorbei. Die Stadt Lindau hat am Bahnhof, auf dem Bahnsteig von Gleis 1, ihre erste „Klimafreundliche Lindauer Mobilitätsstation“, kurz Klimo, eröffnet. Diese besteht aus acht geschlossenen Boxen, die zur Dauermiete für Pendler bereitstehen sowie aus 160 doppelstöckigen Radständern, die mit einem hydraulischen System ausgestattet sind. Draußen, vor dem Bahnhof, gibt es nochmal 70 Radständer, die jedoch eher für Touristen gedacht sind, wie Jaime Valdés vom Fachbereich Mobilitätsplanung erklärt. Damit steht jetzt in und um den Bahnhof die dreifache Anzahl an Abstellmöglichkeiten zur Verfügung. Sinn und Zweck ist, die kombinierte Nutzung von Fahrrad und öffentlichem Verkehr zu fördern und damit auch die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel zu steigern.
Aus diesem Grund wird die Stadt auch an den Endpunkten der Stadtbuslinien insgesamt zehn solcher überdachter Klimostationen aufstellen. Insgesamt kostet das Projekt, bei dem auch der Ausbau von Radwegen, etwa aktuell jener am Giebelbach, mit dabei ist, 650 000 Euro.
Einfache Handhabung
„70 Prozent davon werden vom Bundesministerium Klimaschutz durch Radverkehr gefördert“, sagt Valdés und erklärt, dass Lindau die erste bayerische Stadt sei, die den Fördertopf in Anspruch genommen habe. Begeisterung bei den Zuschauern löste die einfache Handhabung der doppelstöckigen Fahrradparkplätze aus.
Allerdings wurde beim Ausprobieren auch klar, dass es manches zu beachten gilt. Problemlos in die Box einschieben, sowohl in eine untere wie in die obere ließ, sich das ganz normale Herrenrad von Stadtrat Max Strauß. Das mit erhobenen Lenkergriffen ausgestattete Damenrad von Stadträtin Angelika Rundel scheiterte jedoch an der oberen Box. Da die hydraulische Schiene, auf die das Rad geschoben wird, um es mühelos nach oben zu befördern, steil nach oben geführt wird, stießen die Griffe an die Decke und das Rad ließ sich nicht in die Box schieben. Auch Elektrobikes sowie Räder mit extra dicken Reifen sind nur für die unteren Boxen geeignet. Gleiches gilt übrigens für die Radständer.