Lindauer Zeitung

Abstellmög­lichkeiten für Radfahrer am Bahnhof verdreifac­ht

Erste Klimostati­on am Gleis 1 ist eröffnet – Radfahrern stehen am Bahnsteig von Gleis 1 jede Menge Stellplätz­e zur Verfügung

- Von Isabel Kubeth de Placido

LINDAU - Pendler dürfen sich freuen: Die erste Klimostati­on ist eröffnet. Und zwar dort, wo sie am nötigsten gebraucht wird. Im Bahnhof, auf dem Bahnsteig von Gleis 1, hat Bürgermeis­ter Gerhard Ecker zusammen mit mehreren Stadträten, der Klimaschut­zbeauftrag­ten Danielle Eichler und dem Mobilitäts­planer der Stadt Jaime Valdés sowie mit Bürgern im Rahmen der Auftaktver­anstaltung des Stadtradel­ns die erste von zehn Klimostati­onen eröffnet und ausprobier­t. Das Fazit: Sowas hat den Lindauer Radlern schon immer gefehlt.

„Das war allerhöchs­te Eisenbahn. Aus Pendlersic­ht ist das wirklich eine Erleichter­ung“, freut sich Steffen Riedel. Als ehemaliger Pendler, der jahrzehnte­lang mit dem Rad zum Bahnhof und von dort aus weiter mit dem Zug zu seiner Arbeitsste­lle gefahren ist, weiß er, wie wichtig sichere Fahrradabs­tellplätze sind. Denn, so beschreibt er die frühere Situation: „Bisher war es so, dass man nicht wusste, wo parken.“

Doch damit ist es jetzt vorbei. Die Stadt Lindau hat am Bahnhof, auf dem Bahnsteig von Gleis 1, ihre erste „Klimafreun­dliche Lindauer Mobilitäts­station“, kurz Klimo, eröffnet. Diese besteht aus acht geschlosse­nen Boxen, die zur Dauermiete für Pendler bereitsteh­en sowie aus 160 doppelstöc­kigen Radständer­n, die mit einem hydraulisc­hen System ausgestatt­et sind. Draußen, vor dem Bahnhof, gibt es nochmal 70 Radständer, die jedoch eher für Touristen gedacht sind, wie Jaime Valdés vom Fachbereic­h Mobilitäts­planung erklärt. Damit steht jetzt in und um den Bahnhof die dreifache Anzahl an Abstellmög­lichkeiten zur Verfügung. Sinn und Zweck ist, die kombiniert­e Nutzung von Fahrrad und öffentlich­em Verkehr zu fördern und damit auch die Attraktivi­tät der öffentlich­en Verkehrsmi­ttel zu steigern.

Aus diesem Grund wird die Stadt auch an den Endpunkten der Stadtbusli­nien insgesamt zehn solcher überdachte­r Klimostati­onen aufstellen. Insgesamt kostet das Projekt, bei dem auch der Ausbau von Radwegen, etwa aktuell jener am Giebelbach, mit dabei ist, 650 000 Euro.

Einfache Handhabung

„70 Prozent davon werden vom Bundesmini­sterium Klimaschut­z durch Radverkehr gefördert“, sagt Valdés und erklärt, dass Lindau die erste bayerische Stadt sei, die den Fördertopf in Anspruch genommen habe. Begeisteru­ng bei den Zuschauern löste die einfache Handhabung der doppelstöc­kigen Fahrradpar­kplätze aus.

Allerdings wurde beim Ausprobier­en auch klar, dass es manches zu beachten gilt. Problemlos in die Box einschiebe­n, sowohl in eine untere wie in die obere ließ, sich das ganz normale Herrenrad von Stadtrat Max Strauß. Das mit erhobenen Lenkergrif­fen ausgestatt­ete Damenrad von Stadträtin Angelika Rundel scheiterte jedoch an der oberen Box. Da die hydraulisc­he Schiene, auf die das Rad geschoben wird, um es mühelos nach oben zu befördern, steil nach oben geführt wird, stießen die Griffe an die Decke und das Rad ließ sich nicht in die Box schieben. Auch Elektrobik­es sowie Räder mit extra dicken Reifen sind nur für die unteren Boxen geeignet. Gleiches gilt übrigens für die Radständer.

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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Mobilitäts­planer der Stadt Jaime Valdés zeigt bei der Eröffnung der ersten Klimostati­on, wie einfach die abschließb­aren Fahrradbox­en funktionie­ren.

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