Gemeinderat diskutiert geplanten Neubau der Firma Trautwein
Nachbarn beschweren sich schon jetzt wegen des Lärms, der durch die Anlieferung entsteht
ACHBERG (hego) - Der Gemeinderat Achberg hat in seiner jüngsten Sitzung die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans „Ziegelhütte“in Achberg diskutiert. Hintergrund: Die Holzbau-Firma Trautwein plant einen Neubau, der an ihr bisher bestehendes Firmengebäude angrenzt. Die Räte beschließen am Ende einstimmig, den Entwurf des geänderten Bebauungsplans öffentlich auszulegen. Damit geht der Plan in die nächste Stufe und ist für Bürger und Träger öffentlicher Belange einsehbar.
Der Bau an der Straße „Ziegelhütte“habe eine Vorgeschichte, sagte Achbergs Bürgermeister Johannes Aschauer. Die Firma Trautwein hat ihren Sitz in einem Gewerbegebiet. Daran angrenzend liegt ein Mischgebiet, in dem Wohnen und Gewerbe nebeneinander bestehen. Laut Achbergs Bürgermeister Johannes Aschauer hätten sich im Mischgebiet wohnende Nachbarn über anhaltenden Lärm beschwert, der vom Holzbau-Betrieb ausgehe. Durch den geplanten Erweiterungsbau der Firma könne es nun zu einem stärkeren Lärmpegel kommen, ist die allgemeine Befürchtung.
Johannes Aschauer gab Entwarnung. Die Schallmessung einer beauftragten Firma habe ergeben, dass der Lkw-Verkehr der Firma sich tags- über fast mehr als verzehnfachen müsste, damit die schalltechnischen Grenzwerte überschritten werden. „Es bräuchte 211 Fahrbewegungen am Tag. Derzeit sind es 26.“Nächtliches oder wochenendliches Arbeiten seien Einzelfälle, die, wenn sie vorkommen sollten, zuerst ein Thema für die Polizei seien und zuletzt für die Gemeindeverwaltung.
Neues Gebäude soll Richtung Wald gebaut werden
Die Gemeinderäte besprachen letztlich den Planentwurf, den das Lindauer Büro Sieber entwickelt hat. Dessen Geschäftsleiter Rudolf Zahner stellte die Pläne im Gemeinderat vor: Bei der Firma soll ein zusätzliches Bauquartier auf der Rückseite des schon bestehenden Gebäudes, also Richtung Wald, entstehen. Das neue Gebäude sei über die bisherige Hofzufahrt zu erreichen. Der Bebauungsplan erlaube ein Gebäude mit bis zu 75 Metern Länge. Ausgleichsflächen sollen gleich angrenzend entstehen. Bürgermeister Aschauer sieht bei dem neuen Gebäude sogar einen Vorteil in Bezug auf die Lärmbelästigung. Die Firma könne die Produktion von Holzverpackungen eventuell in das neue Gebäude verlegen, sodass sich auch der Lärm nach hinten verlagert. „Das ist jetzt eine Gratwanderung für eine Ver- waltung“, sagte Aschauer. „Einerseits wollen wir Rücksicht auf die Anwohner nehmen, andererseits sind wir auch abhängig von der Gewerbesteuer und wollen Betrieben die Möglichkeit zur Weiterentwicklung geben.“Gemeinderat Manfred Vogler verwies nochmal auf den günstigen Standort hinter dem bisherigen Gebäude.
Letztlich kamen die Räte zum Schluss, dass die Firma Trautwein nicht als Hauptquelle für den Lärm gelten könne. Die Landstraße und die anderen ansässigen Firmen zählten auch dazu. Letztlich billigte der Gemeinderat, den neuen Planungsentwurf öffentlich auszulegen.