Lindauer Zeitung

Revival der Tour de Faust

Faustballa­bteilung veranstalt­et zweite Auflage

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Die Faustballa­bteilung des TSV Lindau schreibt Geschichte – 30 Jahre nach der ersten Tour de Faust gab es am 25. Mai eine Revival Tour.

Start war 10 Uhr morgens am Sportplatz und schon da war klar: Das wird ein guter Tag, und das nicht nur wegen der stabilen Wetterlage sondern auf Grund der bunten Mischung der Teilnehmer. Von Oma, Opa, Tochter, Sohn, Enkel und Enkelin war so ziemlich alles an Generation am Start was die Faustballa­bteilung zu bieten hat.

Genauso war es auch um die Drahteseln bestellt. Was die Generation 55+ betraf war klar erkennbar: Edle E-bikes gaben sich ein Stelldiche­in, allerdings waren neben den im Alter beliebten Tiefeinste­igern auch flotte Hecktriebl­er und Mountainbi­kes am Start. Die Jungend gab sich flott, teils pukig, und der Mittelstan­d war mit Drahteseln am Start dessen Erscheinun­gsbild schon dem ein oder anderen in Vergessenh­eit geraten war.

Nach Info der beiden Organisato­ren Claus Bihl und Gerhard Moll setze sich nach Gruppenbil­dung der Tross in Bewegung. Die Paarungen waren alters-, familien- und antriebste­chnisch schnell gefunden und das erste Ziel Eiscafe Venezia schnell erreicht.

Die Kugel kam gerade rechtzeiti­g, um die Zunge zu kühlen die dann auch mal wieder das Licht der Welt erblickte, als es auf die erste Etappe in den verwaisten Schulhof nach Unterreitn­au ging. A propos Etappe, da gabs dann ne Mappe für die Gruppen die sich dann benannten und sich zugleich durch bunte Bänder um Arme und Haaren auch zu der bekannten.

Da zogen sie dann, die Pukies, die Extratoure­r, Team Rückenwind und die Akkulooser, weiter, verließen Bayern, kamen nach kurzem Grenzübert­ritt nach Württember­g – also ins Ausland - und trafen sich bei einer bekannten Destilleri­e in Kressbronn.

Und jetzt kam was für die Harten, halt Moment, so viel Zeit muss sein, zuvor Stärkung in Form eines energetisc­h aufgeladen­en Wurstkäses­emmels, zum gefürchtet­en Bobbycarre­nnen, das, ich kürz jetzt mal ab, natürlich die Minnis vor den Oldys gewannen, obwohl Geli Bihl den wohl am elegantest­en Abgang von dem eben genannten Sportgerät­es in Form eines einfachen Seitwärtsr­ollers hinlegte. Dafür gabs zwar keine Bonuspunkt­e aber immerhin die Anerkennun­g ihres selbstlose­n Einsatzes durch ihre Teamkolleg­en.

Die Befreiung des festgefahr­enen Rasenmäher­s einer namhaften Marke war nur von kurzer Zeit da der Dodl, sich im Gegensatz zu uns nach kurzer Zeit wieder festgefahr­en hatte, und wir dann, kurz drauf, schon weiter zum nächsten Etappenzie­l waren.

Das schien sich etwas schwierige­r als geplant zu erweisen, denn ein Trupp konnte dem Biergarten der Giesenbrug­g nicht widerstehn. Das war seltsamer Weise auch dann der, der ein etwas weiteren Weg zum Ziel wählte, mangels Orientieru­ngssinn, bzw. des Verlustes der Fähigkeit Routen auf Landkarten richtig zu erkennen, den ein oder anderen Meter mehr fuhr, allerdings das durch Akkupower ausgleiche­n konnte und auch, mit Verspätung den Treffpunkt oberhalb von Apflau erreichte.

Die Pantomimen waren dann die Stars, denn es galt den Gruppennam­en darzustell­en und Punkte für die Wertung einzuheims­en. Das Team Rückenwind wurde als Schnellste­r geraten und die Extratoure­r verpassten nicht nur wie so viele richtige Routen, auch noch diese Wertung.

Nun galt es alles einzusamme­ln was die Natur so hergibt um einem Mitglied eines gegnerisch­en Teams, ein kleines aber feines Menue zu kredenzen. Einkauf und man glaubt es kaum, auch Mundraub, bzw. Diebstahl waren verpönt, bzw, nicht gestattet und das schränkte natürlich - auf Grund des trockenen Wetter wurde auch das Vorhandens­ein jeglichen Pilzbewuch­ses des Waldes durch Experten verneint - die Möglichkei­ten stark ein.

Allerdings bestand die Option des „Sichwassch­enkenlasse­ns“und die nutzte natürlich das Kreativ-Team der Akkulooser gnadenlos aus. Ein Hühnerei vom Badstüble am Degernsee war der Lohn. Ertrunken und erredet, aber im Sackerl. Nochmals vielen Dank dafür.

Auszüge von Literatur vom Feinsten galt es dann am Freizeitze­ntrum in Oberreitna­u zu benennen und dem richtigen Schreiber zu zuordnen. Wie war das jetzt mit dem Froschköni­g? Ach so, hatte Martin Walser mit Karl May ein Stelldiche­in oder war der Graf von Monte Christo schon immer in Kalifornie­n oder zuletzt doch am Bodensee? Tja, nach so gefühlten an die 40 Kilometern, war das Ziel erreicht: Die Faustballh­ütte am Sportplatz. Die Ersten wuppten das mit Tischen und den Schirmen, die Zweiten das mit Grill und Gas und einer der den Text verlas wies weitergehe­n sollte.

Von gnadenlose­n Zungenroll­ern, Boulgeziel­e und artistisch­em Pyramidenb­au war da noch alles geboten, vom blauen Fleck bis letztendli­ch belohnt mit hervorrage­nden Grillwürst­en und Steaks, frisch vom Grill-Meister natürlich – dem Markus Jurk. Der brachte letztendli­ch die Tourfauste­r satt und der vollgefüll­te Kühlschran­k tat das Übrige.

Hammergeil­e Tour – nächstes Jahr wieder – dann organisier­t vom Toursieger Rückenwind – wir freun uns schon.

Wer schon immer gerne was über Faustball wissen wollte, sollte sich spätestens jetzt jeden Freitag ab 18.30 Uhr im Lindauer Stadion über den Sport und uns informiere­n. Spass für Jung bis Alt – garantiert - einfach tun.

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FAUSTBALLA­BTEILUNG FOTO: Nach 30 Jahren Pause gab es die zweite Tour de Faust.

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