Russland gewinnt die Mini-WM in Weißensberg
Rund Hundert Schüler spielen das Turnier um den Weltmeisterpokal auf dem Sportplatz der Schule aus
WEISSENSBERG - ●Wenn die Schüler der Grundschule Weißensberg ein Orakel sind, dann stehen bei der Weltmeisterschaft in wenigen Wochen Russland und Portugal im Finale. Und Russland gewinnt. So nämlich ging die Mini-WM aus, die dritte und vierte Klassen der Grundschule Weißensberg auf dem Sportplatz der Schule ausgetragen haben.
Das Finale hat Feuer: Immer wieder drängen die russischen Spieler vorwärts, immer wieder gelingen ihnen direkte Torschüsse. Portugals Torwart Tobias reagiert vorbildlich und pariert die Bälle. Noch steht es 0:0. Die Fans feuern die Spieler vom Spielfeldrand aus lauthals an. Es sind nur noch drei Minuten zu spielen, da bahnt sich der russische Spieler Nico seinen Weg vor bis zum portugiesischen Tor. Nico schießt, der Ball ist unhaltbar. Tor! Russland ist Weltmeister – oder besser gesagt: MiniWeltmeister.
Die Mini-WM ist auf Initiative der stellvertretenden Schulleitung Ursula Seiler und des Fußballtrainers Daniel Schmid entstanden. Schmid leitet ein Ferien- und Fußball-Camp. Sein Sohn ist Schüler an der Grundschule Weißensberg.
Fußball ist auch Unterrichtsthema
„Bei der Mini-WM geht es darum, sich aktiv mit der WM auseinander zu setzen“, sagt Ursula Seiler, „vor allem auch darum, dass die Kinder selbst spielen und nicht nur vor dem Fernseher sitzen.“In den Unterricht wurde die Mini-WM auch schon einbezogen. Die Schüler haben mit ihren Lehrern über die Geschichte des Fußballs gesprochen, ein Fußball ABC mit den wichtigsten Begriffen erstellt oder Rechenaufgaben zum Thema Fußball gelöst.
Auf dem Platz ist jetzt aber Austoben angesagt. Rund Hundert Schüler spielen für zehn Länder: Russland, Spanien, Deutschland, Argentinien, Japan, Brasilien, Nigeria, Mexiko, Australien und Portugal. „Von jedem Kontinent soll ein Land dabei sein“, sagt Seiler. Die Schüler wurden den Ländern im Voraus zugelost.
Aufgeteilt in zwei Gruppen treten sie gegeneinander an. Die zwei Teams, die in ihrer Gruppe jeweils die meisten Punkte durch Tore machen, stehen im Finale. Deutschland ergeht es, wie bei der wirklichen WM, nicht gerade gut. Das erste Spiel verlieren sie gegen Russland 0:2. Obwohl die Deutschen die nächsten zwei Spiele gewinnen und das vierte unentschieden spielen, reicht es am Ende nicht für das Finale.
„Nicht wie ein normaler Schulausflug“
Russland und Portugal sind im Vergleich deutlich stärker. Der FinalTorschütze der Russen, Nico Pester, ist überglücklich, am Ende den Pokal von Ursula Seiler überreicht zu bekommen. „Es war schwer, die Gegner zu schlagen, aber wir konnten viele Tore erzielen“, sagt er. Als er das 1:0 im Finale geschossen hat, habe es gekribbelt im Bauch. Die Schüler, die nicht mitspielen können oder wollen, unterstützen die Spieler auf dem Feld in voller Lautstärke, rufen die Namen der Teams und haben sich mit Fan-Montur ausgerüstet. So wie Jolie und Annika aus der Klasse 4b. Jolie ist Fan von Portugal und ist stolz, dass es ihre Mannschaft bis ins Finale geschafft hat. „Das Anfeuern macht total Spaß“, sagt sie. Annika sagt: „Ich finde die Mini-WM super, weil es mal was anderes ist, nicht wie ein normaler Schulausflug.“Bei der wirklichen WM sind die beiden natürlich für Deutschland, sagen sie.
Verschiedene Sponsoren der Region unterstützen den Fußball-Tag auf dem Sportplatz. Sie ermöglichen allen Kindern ein buntes Trikot mit den verschiedenen Ländernamen hintendrauf, das sie am Ende des Turniers mit nach Hause nehmen dürfen. Aber auch wer bei der MiniWM auf dem Rücken „Australien“oder „Portugal“stehen hat, wird wahrscheinlich am Samstag den Deutschen die Daumen drücken.