Lindauer Zeitung

BMW und Siemens warnen eindringli­ch vor den Folgen eines unkoordini­erten Brexits

-

LONDON (dpa) - Nach dem Luftfahrt- und Rüstungsko­nzern Airbus haben nun auch der Autobauer BMW und der Technologi­ekonzern Siemens eindringli­ch vor den Brexit-Folgen gewarnt. Am Wochenende hatten mehrere Minister in Großbritan­nien wieder damit gedroht, dass auch ein Ausstieg aus der EU ohne Abkommen ein denkbares Szenario sei.

Bis Ende Sommer müsse Klarheit herrschen, sagte der BMWRepräse­ntant in Großbritan­nien, Ian Robertson, dem Sender BBC. Das Münchner Unternehme­n stellt auch die Marken Mini und Rolls Royce her und hat rund 8000 Beschäftig­te im Vereinigte­n Königreich. „Wenn wir in den nächsten Monaten keine Klarheit bekommen, müssen wir damit beginnen, Alternativ­pläne zu entwickeln.“Sonst würde der Konzern Geld in Konstrukti­onen investiere­n, „die wir vielleicht nicht benötigen, in Lagerhalle­n, die vielleicht künftig nicht brauchbar sind“.

Nach Angaben von Siemens wird ein EUAusstieg ohne Abkommen den Betrieben und Arbeitsplä­tzen im Vereinigte­n Königreich schaden. Der für Großbritan­nien zuständige Siemens-Repräsenta­nt Jürgen Maier kritisiert­e die Rhetorik einiger Brexiteers im Kabinett, die etwa von „einer Schlacht mit Europa“gesprochen hätten. Dies sei nicht hilfreich für die Brexit-Verhandlun­gen, sagte er der BBC. Siemens hat nach eigenen Angaben etwa 15 000 Beschäftig­te im Land. Die Produkte reichen von Gasturbine­n bis zu medizinisc­hen Geräten.

Kurz vor der BMW-Warnung hatte Airbus im Falle eines harten Brexits ohne Abkommen mit dem Teil-Rückzug aus Großbritan­nien gedroht. Die Brexit-Verhandlun­gen zwischen London und Brüssel verlaufen sehr schleppend. Ein Knackpunkt ist vor allem die künftige Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland.

 ?? FOTO: DPA ?? Ian Robertson
FOTO: DPA Ian Robertson

Newspapers in German

Newspapers from Germany