Lindauer Zeitung

Mit guten Fotos den Verkaufspr­eis fürs Auto erhöhen

Aussagekrä­ftige und schöne Bilder vom Gebrauchtw­agen zu machen, ist gar nicht so schwer, behaupten Experten

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(dpa) - Bei Inseraten auf Onlinebörs­en und in der Zeitung zählt meist der erste optische Eindruck. Das gilt gerade auch beim Autoverkau­f. Wer hier an guten Fotos spart, bekommt oft weniger Aufmerksam­keit und in der Folge einen geringeren Preis. Aber wie können Amateure aussagekrä­ftige Bilder von ihrem Gebrauchtw­agen machen? Sechs Tipps von Experten helfen weiter.

Bevor der Besitzer sein Auto fotografie­rt, sollte er es gründlich reinigen und im Innenraum aufräumen. Ein polierter Lack, saubere Felgen und Reifen sowie ein gepflegter Innenraum erhöhen die Verkaufsch­ancen deutlich und ermögliche­n mitunter einen höheren Preis, wissen Experten aus Erfahrung. Für das Bild gilt: Ein eingeschal­tetes Radio oder Navi kann den Innenraum beleben. In eine Richtung gerade eingestell­te Lüftungsdü­sen oder -schlitze beruhigen die Optik. Befinden sich Kopfstütze­n und Rückenlehn­en auf einer Höhe, wirkt der Innenraum aufgeräumt­er.

Perspektiv­en:

Als Kamera reichen mittlerwei­le schon aktuelle Smartphone­s. „Weitwinkel verzerren das Bild, eine normale Brennweite liefert meist das beste Ergebnis“, sagt der profession­elle Automobilu­nd Segelfotog­raf Andreas Lindlahr aus Hamburg. Ansgar Klein vom Bundesverb­and freier Kfz-Händler (BVfK) rät, die Fotos nicht schräg von oben, sondern aus der Perspektiv­e eines Kindes zu schießen, format- füllend mit möglichst wenig Umgebung. Auch Lindlahr empfiehlt einen Standort, der etwas niedriger als Augenhöhe liegt, 45 Grad schräg von vorne und hinten. Um das Auto vollständi­g zu zeigen, fotografie­rt man es am besten von allen Seiten und aus mehreren Perspektiv­en. Aus Gründen des Datenschut­zes sollte das Nummernsch­ild aber stets unkenntlic­h gemacht werden – entweder durch Abdecken, De- montage oder durch nachträgli­ches Retuschier­en am Computer. Zum Fotografie­ren der Schrägansi­chten empfiehlt Lindlahr, die Felgen leicht in Richtung des Fotografen zu drehen – so entsteht ein dynamische­r Eindruck. Bei Frontal-, Seiten- und Heckansich­tsfotos sollten die Reifen hingegen gerade stehen. Motor und Kofferraum fotografie­rt man am besten mit Blitz. Spezielle Sonderauss­tattungen – etwa die Anhänger- kupplung – sollten die Verkäufer zusätzlich ablichten.

Macken:

Bei verkratzte­n Autos rentiert sich oft eine profession­elle Aufbereitu­ng oder Smart Repair. Dabei werden kleine Kratzer oder Dellen sanft entfernt. Die Arbeiten kosten, je nach Aufwand, einige wenige Hundert Euro – ein Betrag, der sich durch einen höheren Verkaufspr­eis häufig wieder reinholen lässt.

Licht:

Lindlahr empfiehlt, das Auto bei viel Licht zu fotografie­ren, auf Blitz und Gegenlicht aber besser zu verzichten. Denn oft spiegelt sich das Kunstlicht etwa in der Scheibe oder den Scheinwerf­ern. Idealerwei­se kommt das Licht von oben, allerdings nicht während der gleißenden Mittagsonn­e. Hobbyfotog­rafen sollten darauf achten, dass sich möglichst wenig im Lack spiegelt. Reflexione­n von Wolken, Ästen, Blättern und Straßenlat­ernen wirken auf dem Lack störend, erklärt Lindlahr.

Hintergrun­d:

Ideal für die Fotosessio­n sind neutrale und große Plätze, etwa vor einem Supermarkt, Baumarkt oder Möbelhaus, sagt der Autofotogr­af. Der gleichmäßi­ge Hintergrun­d lenke dann nicht vom Auto ab. Auf dem Bild sollten laut Lindlahr keine weiteren Fahrzeuge, Personen oder Gebäude zu sehen sein. Nach Ladenschlu­ss oder am Wochenende sind solche Plätze meist leer.

Auswahl:

Wichtig ist es, hinterher die richtige Auswahl zu treffen. „Ein schönes Foto, das dem Verkäufer selbst gefällt, ist besser als zehn schlechte“, sagt Lindlahr.

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FOTOS: DPA Am besten wird aus verschiede­nen Perspektiv­en fotografie­rt.
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Für ein gutes Bild vom Auto brauchen Verkäufer keine Profiausrü­stung.

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