Lindauer Zeitung

Landtag stimmt Söders Asylplänen zu

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MÜNCHEN (lby) - Kurz vor der mit Spannung erwarteten Sitzung des Koalitions­ausschusse­s im Bund hat sich der bayerische Landtag auf Druck der CSU für die Umsetzung des umstritten­en Masterplan­s für Migration von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) ausgesproc­hen. Die CSU war dank ihrer absoluten Stimmenmeh­rheit für den Beschluss ihres Dringlichk­eitsantrag­s nicht auf die Unterstütz­ung der Opposition­sfraktione­n SPD, Grüne und Freie Wähler angewiesen.

Der Antrag fordert explizit auch die Zurückweis­ung von Asylsuchen­den an der deutschen Grenze, sofern diese bereits in einem anderen EU-Land einen Asylantrag gestellt haben. Über diesen Punkt streiten CSU-Chef Seehofer und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bund erbittert. Die Opposition kritisiert­e, dass sich die CSU für den Masterplan einsetze, den sie gar nicht kenne und den Asylstreit alleine aus wahltaktis­chen Gründen führe. „Sie als CSU gefährden im Moment ein europäisch­es Friedenswe­rk“, sagte Michael Piazolo (Freie Wähler). Mit ihrer Politik bringe die CSU „die ganze Demokratie ins Rutschen, das ist grenzenlos verantwort­ungslos“, sagte SPD-Landeschef­in Natascha Kohnen. „Die Interessen der CSU stehen in Widerspruc­h zu Bayern“, sagte Grünen-Fraktionsc­hefin Katharina Schulze.

Die CSU wies die Kritik vehement zurück und blockte Versuche der Opposition ab, die Abstimmung zu verhindern. Natürlich würden Grenzkontr­ollen nicht ausreichen, um das Problem der Zuwanderun­g dauerhaft zu lösen, sagte der Abgeordnet­e Alex Dorow. „Es geht um die Rettung Europas“, daher müssten jetzt Zeichen gesetzt werden.

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FOTO: DPA Ministerpr­äsident Markus Söder.

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